Viel los in der Pilotkommune Prüm

Prüm/Mainz · In der Initiative "Ich bin dabei!" entwickeln seit sechs Monaten Ehrenamtler in Prüm und weiteren fünf Pilotkommunen neue Projekte und Ideen zum Wohl der Gemeinschaft. Bei einem Treffen in der Mainzer Staatskanzlei haben die Teilnehmer der Projektwerkstatt der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer ihre Arbeit vorgestellt.

Prüm/Mainz. Mit der Projektwerkstatt "Ich bin dabei!" will das Land Rheinland-Pfalz seit Januar in zunächst sechs Pilotkommunen das Ehrenamt stärken. Im Sommer 2013 hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Initiative, an der auch die Verbandsgemeinde (VG) Prüm teilnimmt, auf den Weg gebracht. Bei einem Landestreffen im Festsaal der Mainzer Staatskanzlei hat sie sich nun über den Fortschritt des Projektes informieren lassen und eine erste Bilanz gezogen. "Die Initiative ist auf eine großartige Resonanz in den teilnehmenden Kommunen gestoßen", erklärt die Ministerpräsidentin zufrieden. Insgesamt 42 Projektgruppen mit 230 Teilnehmern stellten Dreyer ihre Projekte vor - aus Prüm nahm eine 40-köpfige Delegation an dem Treffen teil. Auch aus Worms, Nierstein-Oppenheim, Sprendlingen-Gensingen, Kirn-Land und Boppard reisten Ehrenamtler an, um sich über den Stand ihrer Arbeit auszutauschen.Seit Januar treffen sich in Prüm monatlich die Teilnehmer zu Projektbesprechungen (der TV berichtete). Sie stellen im Plenum ihre Ideen vor, entwickeln sie gemeinsam weiter und werden dabei von einer Koordinatorengruppe bei der Umsetzung unterstützt. "Das Team besteht aktuell aus 25 Bürgern. In Prüm haben sie acht Projekte auf den Weg gebracht", erklärt Wilma Kirst vom Planungsteam der VG Prüm. Eine genaue Zahl von Menschen, die "Ich bin dabei!" in der VG Prüm erreiche, könne aber nur schwer genannt werden. "Hinter jedem Projekt stehen neben unseren Teilnehmern ja noch mehr Leute", erklärt Kirst. So ist beispielsweise aus einer Idee Axel Mutzbergs der Verein ZeitBank gegründet worden, der zwar von "Ich bin dabei!"-Teilnehmern auf den Weg gebracht worden sei, aber mittlerweile eigene Mitglieder hinzugewonnen habe. Im Verein wird gegenseitige Nachbarschaftshilfe unterstützt. Malu Dreyer zeigt sich bei dem Mainzer Treffen begeistert: "Das Besondere ist, dass alle Teilnehmer in den Projektgruppen ihren eigenen Weg suchen, ihre Ideen zu realisieren und dabei eng von den jeweiligen Kommunen begleitet werden". Besonders auffällig sei, dass viele Projekte das Thema des demografischen Wandels aufgriffen, sagt die Ministerpräsidentin. "Wir stehen vor tiefgreifenden Veränderungen, die alle Lebensbereiche betreffen. Hier ist natürlich in erster Linie die Politik gefordert, die nötigen Rahmenbedingungen zu setzen. Aber auch die Bürger selbst sind als Experten in eigener Sache aufgefordert, das Leben in ihrer Kommune mitzugestalten", sagt Dreyer. Die Initiative zeige, dass sie dazu auch bereit seien.Um diese Bereitschaft auch in Zukunft weiter zu fördern - die Initiative läuft noch bis zum Herbst - hat die Verwaltung der VG Prüm jetzt ein eigenes Projekt auf den Weg gebracht. "Wir werden bald ein Büro einrichten, das Ehrenamtler, Vereine, Träger und Gruppen berät und zusammenbringt", verrät Wilma Kirst. Details für diesen "Lotsendienst für ehrenamtliches Engagement" könne man noch nicht nennen, er solle aber im Herbst seine Arbeit aufnehmen.Weitere Informationen zur Projekt-Werkstatt beim Leitungsteam unter Telefon 06551/96559-13 oder 943112. Hintergründe zum landesweiten Projekt zum Stichwort Ehrenamt im Internet auf rlp.deExtra

Die Prümer Initiative "Ich bin dabei!" hat aktuell acht Projekte auf den Weg gebracht: ZeitBank, Initiative zur Erhaltung der Lebensqualität und zur Förderung der Selbstorganisation und Nachbarschaftshilfe; Blasmusik, Initiative zum Aufbau einer Büchelbläsergruppe (der Büchel ist ein dem Alphorn ähnliches Instrument); Theater in die Schulen, Gruppe zur Förderung von Theaterarbeit an verschiedenen Schulen im ländlichen Raum; Handwerk, eine Initiative zur Gestaltung eines grenzübergreifenden Pilgerwegs mit Belgien und Luxemburg; Museum, Gruppe zur Förderung des Prümer Museums und zur Gestaltung von museumspädagogischen Angeboten; Schönecker Bürgertreff, Organisationsteam zur Etablierung eines regelmäßigen Treffs im Bürgerhaus Forum im Flecken in Schönecken; Seniorenbetreuung, Initiative zur Unterstützung älterer Menschen; Barrierefrei in Prüm, Förderung einer barrierefreien Waldstadt. aff

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