Viele Gäste, viel Geld

Die Besucher des Nationalparks Eifel bewirken in der Region einen Bruttoumsatz von mehr als 8,6 Millionen Euro pro Jahr Dies entspricht 265 Arbeitsplätzen, die vom Tourismus im Nationalpark abhängig sind. Zu diesem Ergebnis kommt Prof. Hubert Job von der Universität Würzburg nach Auswertung einer Untersuchung aus dem vergangenen Jahr.

 Laut einer neuen, bundesweiten Studie bewirken die Besucher des Nationalparks Eifel in der Region einen Bruttoumsatz von über 8,6 Millionen Euro pro Jahr. Foto: NLP Eifel

Laut einer neuen, bundesweiten Studie bewirken die Besucher des Nationalparks Eifel in der Region einen Bruttoumsatz von über 8,6 Millionen Euro pro Jahr. Foto: NLP Eifel

Schleiden. (red) An 20 Untersuchungstagen haben Forscher von der Universität Würzburg unter Leitung von Professor Hubert Job im Auftrag des Naturparks Nordeifel und des Nationalparkforstamts Eifel an acht Befragungsstandorten rund 12 000 Gäste des Nationalparks befragt. Basierend auf diesen Ergebnissen geht Job für das Jahr 2007 von 450 000 Nationalparkbesuchern aus.Gut 27 Prozent der Gäste sind laut Studie "Nationalparktouristen im engeren Sinne", da für sie das Schutzgebiet ein wichtiger Grund für den Aufenthalt in der Region war. Dies bedeutet, dass das Schutzgebiet täglich etwa 336 Besucher in die Region lockt. Sie bewirken mit 2,8 Millionen Euro fast ein Drittel des jährlichen Bruttoumsatzes beziehungsweise 85 der vom Nationalpark-Tourismus abhängigen Arbeitsplätze. Diese Rechengrößen basieren auf den ermittelten Tagesausgaben pro Kopf. Untersucht wurden also ausschließlich die regionalökonomischen Effekte der Besucher des Anfang 2004 gegründeten Nationalparks. Nicht einbezogen wurden die Umsätze in anderen Segmenten wie Naturschutz und Forschung oder Förderprojekte und Investitionen in die touristische Infrastruktur."Vor dem Hintergrund des sehr geringen Alters des Nationalparks Eifel lässt sich hinsichtlich seines Bekanntheitsgrades bei den Besuchern bereits ein sehr positives Fazit ziehen. Die Arbeiten der Nationalpark-Verwaltung im Bereich Tourismus/Regionalentwicklung sowie die Zusammenarbeit mit den weiteren lokalen Akteuren scheinen demnach nicht nur gut zu funktionieren, sondern können bereits beachtliche Erfolge vorweisen", sagte Job bei der Präsentation der Studienergebnisse. Ein knappes Viertel der Nationalparkgäste zählt laut Studie zu Übernachtungsgästen, deren Aufenthaltsdauer durchschnittlich 3,9 Tage beträgt. Der hohe Anteil von Tagesausflüglern dürfte insbesondere mit der Nähe zu bevölkerungsreichen Ballungsräumen zu erklären sein. Mehr als drei Viertel aller Tagesausflügler und ein Drittel aller Übernachtungsgäste besuchte das Nationalpark-Gebiet bereits mehr als zehn Mal. Dabei stammten über elf Prozent der Befragten aus dem Ausland. Die Tagesausgaben der Übernachtungsgäste lagen durchschnittlich bei 46,88 Euro, die der Tagesgäste bei 10,50 Euro. Für die Anreise nutzten bereits acht Prozent der Tages- und sechs Prozent der Übernachtungsgäste die teils neu entwickelten Angebote zur Anreise mit Bus und Bahn. Die gesamte Studie gibt es im Internet unter www.nationalpark-eifel.de.Hintergrund Die Befragung im Nationalpark Eifel ist Bestandteil des Forschungsprojekts "Wirtschaftsfaktor Großschutzgebiete: Regionalökonomische Effekte des Tourismus in Nationalen Naturlandschaften", initiiert vom Bundesumweltministerium und gefördert vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn. Insgesamt wurden fünf Nationalparkregionen in Deutschland als Untersuchungsregionen ausgewählt. Die Trägerschaft für das Projekt in der Eifel übernahm der Naturpark Nordeifel in Abstimmung mit dem Nationalparkforstamt Eifel. Gefördert wurden die Arbeiten durch das Land NRW. Die Kofinanzierung stellten die Kreise Aachen, Düren und Euskirchen.

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