Vom Brachland zum Gemeindezentrum

Die Ortsgemeinde Schönecken erwägt, auf dem ehemaligen Irsfeld-Gelände die Möglichkeit zum Betreuten Wohnen zu schaffen. Ans Alte Amt soll eine Veranstaltungshalle in Verbindung mit gewerblicher Nutzung angegliedert werden.

 Die Abrissarbeiten auf dem ehemaligen Irsfeld-Gelände in Schönecken liefen am Freitag auf Hochtouren. Was genau danach dort passiert, steht noch nicht fest. TV-Foto: Marcus Hormes

Die Abrissarbeiten auf dem ehemaligen Irsfeld-Gelände in Schönecken liefen am Freitag auf Hochtouren. Was genau danach dort passiert, steht noch nicht fest. TV-Foto: Marcus Hormes

Schönecken. Die jüngste Sitzung des Schönecker Gemeinderats hatte es in sich. Auf Antrag der FWG-Fraktion kam kurzfristig ein neues Thema auf die Tagesordnung, das der Öffentlichkeit bis dahin allenfalls als Gerücht bekannt war. Ortsbürgermeister Werner Krämer (CDU) informierte erstmals über "Vorplanungen" für das gemeindeeigene Gelände des ehemaligen Baumarkts Irsfeld, das an der Teichstraße im Ortskern liegt. Dort könnte eine Anlage für Betreutes Wohnen entstehen. Nach Abschluss der laufenden Abrissarbeiten will die Gemeinde die aufbereitete Fläche an Investoren verkaufen. Deren Neubau soll zunächst 28 Wohneinheiten umfassen, später erweiterbar auf 50.Die Idee des Betreuten Wohnens besteht darin, dass ältere und hilfsbedürftige Menschen dort in ihrer eigenen gekauften oder angemieteten Wohnung leben und darin je nach persönlichem Bedarf Leistungen von Betreuungs- und Pflegekräften in Anspruch nehmen können."Wenn dort Paare einziehen, würde der Ort um bis zu 100 Menschen bereichert", sagte Krämer. Der Ortsmittelpunkt würde erheblich aufgewertet.Den anderen Teil des Geländes will die Gemeinde nutzen, um eine "Einrichtung" zu schaffen. Deren Bezeichnung und Zusammensetzung sind noch offen. Es soll ein Art Veranstaltungshalle in Verbindung mit gewerblicher Nutzung werden. Als mögliche Beispiele nannte Krämer Gastronomie und Arzt- oder Massagepraxis.Festsaal mit Bühne als Herzstück des Gebäudes

Herzstück des Gebäudes soll ein Festsaal mit Bühne sein, der sich je nach Bedarf unterteilen lässt. Daran könnten sich Foyer, Garderoben, Küche, Kühlraum und Toiletten anschließen.Mit der Planung ist die Architektengemeinschaft Heck-Strauch aus Irrel betraut. Die Ortsgemeinde hat einen Arbeitskreis gegründet, der aus zwei Mitgliedern pro Fraktion, dem Ortsbürgermeister und einem Vertreter der Verbandsgemeinde-Verwaltung besteht. In der kommenden Woche trifft sich der Rat nichtöffentlich mit Architekt Hans-Joachim Heck, um Details zu besprechen. Erst danach will die Gemeinde die Planung konkretisieren und weitere Schritte einleiten. Von Kosten und Finanzierung war bisher offiziell noch keine Rede.Seit vielen Jahren wünschen sich die Schönecker ein Gemeindezentrum unter anderem für die zahlreichen Vereine (siehe Extra) und Veranstaltungen aller Art. Das kleine Gemeindehaus "Vollbach" ist in die Jahre gekommen und bietet nur wenig Platz. Für Großveranstaltungen wie Kappensitzungen des Karnevalsvereins und Konzerte des Musikvereins muss die Turnhalle der Grund- und Hauptschule eigens hergerichtet werden. Das könnte sich mit dem neuen Gebäude ändern. Meinung 1000 Fragen zu klären Mit 1715 Einwohnern (Haupt- und Nebenwohnsitze) ist Schönecken mit Abstand die größte Ortsgemeinde im Prümer Land. In Verbindung mit der historischen Bedeutung des Burgfleckens und seinem vielfältigen kulturellen Leben sind Wunsch und Anspruch auf ein echtes Gemeindezentrum absolut verständlich. Allerdings wäre im Unterschied zur nebenan geplanten Anlage für Betreutes Wohnen die Gemeinde Bauherr und damit Zahlmeister. Dadurch bekommt die Finanzierung der Investitions- und Folgekosten entscheidende Bedeutung. Die Lage im anerkannten Sanierungsgebiet (Zuschüsse) und die teilweise gewerbliche Nutzung (Miete) können dabei hilfreich sein. Vor einer abschließenden Bewertung gibt es noch 1000 Fragen zu klären. Verwirklichen private Investoren die Wohnanlage, wäre das eine große Bereicherung — als Angebot für die Menschen und Infrastruktur-Einrichtung im Dorf. m.hormes@volksfreund.deEXTRA Schönecker Vereine: Dartclub Günther G Punkt, DRK-Ortsverein, Eifelvereins-Ortsgruppe, Fischgemeinschaft, Gospelchor, Junggesellen-Sodalität, Karnevalsverein, Katholische Frauengemeischaft, Kirchenchor Cäcilia, Kulturkreis Altes Amt, Malteser Hilfsdienst, Musikverein, Reservistenkameradschaft, Singkreis, Skatklub, Sportverein, St. Eligius Ackererverein, St. Josef Handwerkerverein, Tanzgruppe, Tennis-Club, Theaterverein, Verkehrs- und Gewerbeverein, Bürgerinitiative Schönecker Schwimmbad. Quelle: www.schoenecken.com (cus)

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