Von Marke Eigenbau zum High-Tech-Schlepper

Rundes Jubiläum: Seit 50 Jahren werden in Jucken landwirtschaftliche Maschinen verkauft. Der anfängliche Zwei-Mann-Betrieb von Firmengründer Robert Engelberty ist immer wieder erweitert worden. Heute beschäftigt Geschäftsführer Norbert Dingels im Technik Center Dingels zwölf Mitarbeiter.

 Ganz klein angefangen hat Robert Engelberty (Dritter von rechts) in Jucken. Norbert Dingels und seine Frau (ganz rechts) haben die Firma übernommen und mittlerweile zwölf Angestellte. Auf dem Foto fehlen zwei. Foto: privat

Ganz klein angefangen hat Robert Engelberty (Dritter von rechts) in Jucken. Norbert Dingels und seine Frau (ganz rechts) haben die Firma übernommen und mittlerweile zwölf Angestellte. Auf dem Foto fehlen zwei. Foto: privat

Jucken. (sn) Früher waren die Schlepper grün, heute sind sie blau - jedenfalls ist das beim Technik Center Dingels in Jucken so. Die Firma (damals hieß sie noch "Engelberty Stahlbau und Landmaschinen") wurde vor 50 Jahren von Schlossermeister Robert Engelberty gegründet. Mit einem Lehrling zusammen stellte er landwirtschaftliches Gerät her. Ackereggen mit Tragrahmen, Kultureggen, Kreissägen, Jauchepumpen, aber auch sanitäre Installationen, Reparaturen, Geländer aller Art, Stahlhallen und Alufenster gehörten ins Repertoire des Zwei-Mann-Betriebs. "Nach dem Krieg gab es ja nichts. Das haben wir alles selbst gemacht", erinnert sich der Firmengründer.

Doch das hat sich mittlerweile geändert: Bei den heutigen Löhnen seien Eigenanfertigungen undenkbar, sagt der 75-Jährige. "Heute bekommt man im Prinzip alles zu kaufen", fügt der neue Firmeninhaber, Norbert Dingels, hinzu.

Seit 1961 vertrieb Engelberty Landmaschinen und Schlepper. Der Betrieb wurde ständig erweitert. Auch die Mitarbeiterzahl erhöhte sich auf zehn. Der gebürtige Juckener bildete insgesamt 42 Lehrlinge aus.

Im August 2007 übernahm der Herzfelder Norbert Dingels mit seiner Frau Claudia das Geschäft. Heute haben sie zwölf Mitarbeiter. Einer macht nächsten Monat seine Meisterprüfung. Drei davon werden als Lehrlinge ausgebildet.

2007 war für die Firma ein gutes Jahr. Der Milchpreis kletterte auf die von den Landwirten lange geforderten 40 Cent pro Liter, das ermöglichte Investitionen. So verkaufte Dingels auch 2008 noch 15 Schlepper. "Das war damals ein richtiger Boom", sagt Dingels. Er pflasterte den Hof neu und modernisierte den Betrieb. Doch der Milchpreis hielt sich nicht lange. Auch Dingels bekommt das zu spüren, zumal ein Schlepper heute zwischen 100 000 bis 150 000 Euro koste. Technisch seien die Fahrzeuge der neuen Generation nicht mehr mit den alten Treckern zu vergleichen, sagt er. Und die Zukunft ist schon eingeläutet: "Es gibt schon GPS-gesteuerte Traktoren und auch die ersten, die mit einer Art Laserauge ausgerüstet sind und alleine fahren können", sagt Dingels.

Doch das hat seinen Preis. Eine Investition, die sich die Landwirte im Augenblick nicht leisten können. "Wenn es langsam geht, muss man die Ärmel hochkrempeln, dann ist man beim Aufschwung wieder mit dabei", tröstet Engelberty, der schon mehrere Krisen mitgemacht hat.

Der ehemalige Chef wohnt neben der Firma und steht gerne mit Rat und Tat zur Seite. "Es ist im Alter sehr schön, zu sehen, dass der Betrieb weitergeht", sagt er.

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