Von Winterspelt zum Großglockner

Fachsimpeln, Spaß haben, Treffen besuchen und Eifeler Kulturgut bewahren: Die Schlepperfreunde Winterspelt sind ein aktiver Club. Dreimal nahm man an der Traktor-Oldie-Weltmeisterschaft am Großglockner teil.

 Vier Männer – ein Hobby: Klaus Jänen, Josef Kremer, Joachim Jänen und Adi Winkelmann präsentieren ihren Leiterwagen. Ansonsten sind alte Traktoren ihre „Welt“. TV-Foto: Joachim Schröder

Vier Männer – ein Hobby: Klaus Jänen, Josef Kremer, Joachim Jänen und Adi Winkelmann präsentieren ihren Leiterwagen. Ansonsten sind alte Traktoren ihre „Welt“. TV-Foto: Joachim Schröder

Winterspelt. "Zwar sind wir kein eingetragener Verein, aber unsere Kameradschaft stimmt", sagt Josef Kremer aus Ihren. Er und seine Kameraden Klaus Jänen, Adi Winkelmann, Manuel Linden und Joachim Jänen haben zusammen mit weiteren Gleichgesinnten vor sieben Jahren die "Schlepperfreunde Winterspelt" aus der Taufe gehoben.Mittlerweile ist der Club auf 15 Mitglieder gewachsen. Die Geburtsstunde für die Schlepperfreunde schlug im Jahre 2000, als man anlässlich eines Treffens in der Waldbachtalmühle in Heckhalenfeld auf offene Ohren stieß. Kremer: "Bei Traktorfan Josef Roloff waren wir sofort gut aufgehoben, hier fühlten wir uns pudelwohl." Das stille Areal an der Mühle bot bisher schon vier Mal die Bühne für große internationale Freundschaftstreffen mit weit über 100 Teilnehmern. "Besonders froh sind wir, dass luxemburgische und belgische Freunde teilnehmen und wir so international agieren", sagt Josef Kremer.Deutz, Güldner, Lanz, McCormick, Aulendorf und mehr , viele Marken geben sich in bunter Folge und Reihe ein Stelldichein, ein "Gedicht für jeden, der einen Blick für die alten Traktoren hat", schwärmen Joachim Jänen und Adi Winkelmann. Das älteste Modell bei den Traktorfans ist ein 11er Deutz, Baujahr 1938. "Der muss noch mit einer Zigarre gezündet werden", erklärt Josef Kremer.Von der Heimat in die Ferne: Bereits drei Mal nahmen die Eifeler Bulldogsmänner an der Traktor-Weltmeisterschaft am Großglockner teil. Bestes Ergebnis: ein fünfter Platz in der Fahrergruppe, was letztlich in der WM-Folge den elften Platz bedeutete. "Mit LKW und zwei Fahrern geht es auf die lange Reise nach Tirol, vier Traktoren im Gepäck, eine Fahne und jede Menge Spannung", erzählen die Teilnehmer. Besonders "kribbelig" wird es oben an der Edelweißspitze: "Hier ist man der Welt einfach entrückt, das Hobby wird zu einem traumhaften Märchen", schwärmen die Teilnehmer noch heute. "Das Sprachengewirr, die Geselligkeit und die Landschaft - alles bleibt unvergessen", erzählt Josef Kremer begeistert.Stolz zeigt er eine CD, die in einer Stunde festhält, was vier Güldner-Fahrer aus Winterspelt kürzlich erlebten. "In Dammbach im Spessart nahmen wir an einem Treffen teil, das drei Tage dauerte", sagt Josef Kremer. Neben Dammbach ging es schon nach Kröv, Seffern, Recht, Neidingen, Binsfeld und Behler. Kremer: "Nach Kröv erfolgte die Anfahrt mit den Traktoren, es war ein Heidenspaß."Zum Inventar der Bulldogsfans gehört auch ein alter Leiterwagen, der früher der Holz- und Heueinfuhr diente. Noch am Sonntag konnte man ihn heubeladen in Winterspelt bestaunen. Kremer, einst Schreiner, heute Rentner, hat ihn mit Freunden aufgemöbelt. "Ich bin eben jeck auf alte Gerätschaften und Fahrzeuge, außerdem ein Natur- und Eifelfreund." Vor 40 Jahren verschlug es ihn mit seiner Ehefrau Karin von Brühl in die Westeifel: "Ein guter Schachzug", sagt Kremer heute. "Meine Frau ist fast so verrückt wie ich auf Eifel und Traktoren."

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