Von vier festen Stellen bleibt eine halbe

Einschneidende Veränderungen stehen beim Förderverein Nationalpark Eifel an: Alle vier Festangestellten werden im Laufe des Jahres ihren Job verlieren. Zudem gab Schleidens Bürgermeister Ralf Hergarten seinen Posten als stellvertretender Vorsitzender ab.

Gemünd. Die 77 anwesenden Mitglieder des Fördervereins Nationalpark Eifel erfuhren in der Mitgliederversammlung von entscheidenden Einsparungen: Die Einzigen vier fest angestellten Mitarbeiter des Vereins - Dr. Heiko Schumacher, Alice Gempfer, Andrea Wegner und Marita Hartmann - müssen in diesem Jahr alle ausscheiden, weil ihre Stellen nicht mehr finanziert werden können. Alle vier Mitarbeiter wurden aus Fördermitteln des Landes und aus weiteren Projekten finanziert. Allen war allerdings schon beim "Amtsantritt" klar, so Alice Gempfer, dass diese Anlauffinanzierungen auslaufen würden. Fördervereins-Vorsitzender Jürgen Roters kündigte an, dass beabsichtigt sei, ab August wenigstens noch eine halbe Stelle mit einem Geschäftsführer zu besetzen. Finanziert wird diese Stelle zunächst bis März/April 2008. Roters geht aber davon aus, diese Halbtagsstelle auch darüber hinaus finanzieren zu können. Geschäftsführer Dr. Heiko Schumacher stieg einige Monate nach der im März 2002 erfolgten Gründung des Fördervereins Anfang 2003 ein. Er wird im September aufhören und kündigte an, sich dann anderweitig zu orientieren. Drei wollen dem Verein ehrenamtlich treu bleiben

Anders sieht es bei den anderen Dreien aus: Alice Gempfer, seit September 2003 für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig und Koordinatorin für den Werbebus "Fagabundus", Andrea Wegner, seit Oktober 2005 dabei und auch im Projekt "Fagabundus" eingebunden, sowie Sekretärin Marita Hartmann hören im August auf, wollen dem Verein aber ehrenamtlich treu bleiben. Ein eher schwacher Trost für die Vier: Für die geleistete Arbeit wurden sie von den Mitgliedern des Fördervereins mit stehenden Ovationen bedacht. Schleidens Bürgermeister Ralf Hergarten betonte, dass er seine Aufgabe als stellvertretender Vorsitzender des Vereins immer mit Freude wahrgenommen habe. Den Verein, dem über 800 Mitglieder angehören, bezeichnete er als "den wichtigsten der ganzen Region". Jetzt sehe er, so Hergarten, jedoch immer mehr Interessenkonflikte durch seine Funktion als Bürgermeister und Aufsichtsratsmitglied der Standortentwicklungsgesellschaft Vogelsang auf sich zukommen. Er nannte als Beispiel die Diskussion um die Wege-Regelung. Daher sehe er sich nicht mehr in der Lage, "mit vollem Herzen" den stellvertretenden Vorsitz des Vereins auszufüllen. So habe er sich entschlossen, aus dem Vorstand auszuscheiden. Dabei betonte er, dass er selten anderswo eine solch vertrauensvolle Arbeit wie im Vorstand des Fördervereins erlebt habe. Indem er dem Vorstand für die letzten zwei Jahre dankte, versicherte er jedoch, weiterhin als Berater zur Verfügung zu stehen. Als Abschiedsgeschenk überreichte Roters dem scheidenden Stellvertreter einen großen Bierkrug, verbunden mit dem Dank für die Arbeit. Henning Walter, der Leiter des Nationalparkforstamtes Eifel, informierte über die aktuellsten Entwicklungen hinsichtlich Nationalparkplan, Nationalpark-Tore und Nationalpark-Gastgeber.

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