Wandertag klingt noch nach

PRÜM. Der Haushalt der Verbandsgemeinde (VG) Prüm ist ausgeglichen. Die Investitionen in das Radwegenetz, den Deutschen Wandertag und die Schulen im vergangenen Jahr wurden vom Rat rückblickend positiv bewertet.

Die sinkende Arbeitslosigkeit und ein stärkeres Wirtschaftswachstum in Deutschland gehen auch an der VG Prüm nicht spurlos vorbei. So gab es für Bürgermeister Aloysius Söhngen auch keinen Grund, schwarz für die Zukunft zu sehen. Im Gegenteil: Die Arbeitslosigkeit in der VG Prüm liegt bei unter vier Prozent, die heimischen Unternehmen wachsen und investieren, und als Nebeneffekt ist die Steuerkraft der Gemeinden nochmals kräftig gestiegen. Dies führt dazu, dass die unausgeglichenen Haushalte in den Ortsgemeinden zumindest nicht steigen werden. Auch für 2007 legt die VG einen ausgeglichenen Haushalt vor. Das Gesamtvolumen des Verwaltungshaushalts beträgt rund 9,7 Millionen Euro. Während die Personalkosten nur geringfügig steigen, kommt die VG das Heizen im nächsten Jahr besonders teuer, was sich bei den Bewirtschaftungskosten bei den Schulen und anderen Einrichtungen niederschlägt. Im kommenden Jahr sind Investitionen von 864 000 Euro geplant. Im vergangenen Jahr hat die VG nochmals in die Schulen investiert. So wurde die Gymnastikhalle in Bleialf erweitert. Ein weiteres großes Projekt war der Neubau des Radwegs zwischen Prüm und St. Vith. Geld gab es auch für die Wanderinfrastruktur. "Investitionen, von denen ich glaube, dass sie einen erheblichen Gewinn für die Region bedeuten", sagte Söhngen. 2007 steht als größte Investition der Erwerb eines Feuerwehrgerätehauses in Schönecken (316 000 Euro) an. In der Grundschule Prüm werden die Sanitäranlagen und der Schulhof saniert. Am Konvikt soll das Stallgebäude von außen hergerichtet werden. Außerdem sind Planungsmittel im Haushalt vorgesehen, falls der Rat sich für das Naturbad in Schönecken entscheiden sollte. Trotz der Investitionen wird es der VG möglich sein, den Schuldenstand zurückzufahren. Der Haushalt sieht eine Nettotilgung von 184 000 Euro vor. Insgesamt bleibt eine Verschuldung von 220 Euro pro Einwohner, 100 Euro unter dem Durchschnitt vergleichbarer Verbandsgemeinden in Rheinland-Pfalz. Etwas tiefer in die Tasche greifen müssen die Bürger für die Schmutzwassergebühr, die von 2,40 auf 2,50 Euro pro Kubikmeter angehoben wird.Vom neuen Radweg haben alle etwas

Mathilde Weinandy (CDU) wertete die Investitionen im Radwegebau als sehr positiv, "auch für unsere Bevölkerung". Die rund 30 000 Euro für den Deutschen Wandertag, seien gut investiert, habe dieser doch der ganzen Region gut getan: "Ich glaube, dass wir in den kommenden Jahren noch davon profitieren werden." Sie begrüßte, dass die Investitionen im nächsten Jahr etwas geringer ausfallen. Es seien aber auch nötige Maßnahmen, die "uns nicht ins Unglück stürzen werden." Birgit Nolte-Schuster nannte die Haushaltsrede des Bürgermeisters ironisch eine "nicht endende Erfolgsstory". Die Investitionen in die Feuerwehren seien notwendig, es gelte aber auch, die Wehren einsatzfähig zu halten. Deshalb forderte sie "einen runden Tisch", um dem Nachwuchsmangel zu begegnen. Ein Naturbad in Schönecken mache für sie nur Sinn, wenn ein "Gesamtkonzept" dahinter stehe. Im Haushalt hätte sie sich mehr Gestaltung gewünscht. Man müsse in die Heraushebung der Region noch mehr investieren, dafür hätte man andere Geldausgaben zurückfahren können. Klaus Enders (FWG) unterstrich die Bedeutung des Radwegenetzes für die Region, während Maria Weber (UWG) sich freute, dass schon Planungsmittel für das Schönecker Schwimmbad vorgesehen sind. Genau das kritisierte Bernd Weinbrenner (SPD), der meinte, das erwecke bei den Schöneckern schon Hoffnungen. Im übrigen kritisierte er den "Friede-Freude-Eierkuchen-Haushaltsplan", bei dem ein Schuldenabbau nicht erkennbar sei. Bei einer Enthaltung wurde der Haushalt dennoch verabschiedet. Der "Eifelsteig" führt nicht durch den Kreis Bitburg-Prüm. Es ist aber geplant, das Prümer Land mit Verbindungswegen anzubinden. Die Ratsmitglieder Johann Urfels (SPD) und Marzellus Boos (FWG) legten ihr Mandat nieder. Dafür rückten Walter Schreiber (SPD) und Willi Bach (FWG) nach. Die Gebühren-Satzung der Freiwilligen Feuerwehren der VG Prüm wurde neu gefasst.

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