War es die Tat von verärgerten Ehefrauen?

An der B 51 und an der L 115 bei Blankenheim gab es in der Vergangenheit immer wieder Anschläge auf geparkte Wohnmobile von Prostituierten. Scheiben wurden eingeschlagen, Reifen zerstochen oder die Wohnmobile angezündet. Am Montag war es wieder so weit.

 Von diesem Prostituierten-Bus blieb nach dem Brandanschlag nur noch das Gerippe übrig. Foto: Manfred Hilgers

Von diesem Prostituierten-Bus blieb nach dem Brandanschlag nur noch das Gerippe übrig. Foto: Manfred Hilgers

Rohr/Reetz. Gegen 23 Uhr gingen gleich zwei Wohnmobile der käuflichen Damen zeitgleich in Flammen auf. Ein Autofahrer hatte die Polizei alarmiert, dass ein Wohnmobil am Abzweig nach Rohr in Flammen stehe. Auf der Anfahrt fanden die Polizisten ein weiteres brennendes Wohnmobil am Abzweig nach Reetz. Die Rettungsleitstelle des Kreises schickte daher gleich mehrere Wehren zu den beiden Einsatzstellen. Obwohl die Löschgruppen aus Reetz, Freilingen, Rohr und Blankenheim recht schnell vor Ort waren, brannten die beiden Rotlicht-Mobile völlig aus. Besetzt waren die Fahrzeuge bei Ausbruch der Brände nicht. Polizei-Pressesprecher Andreas Blum registrierte in den letzten Jahren zahlreiche ähnliche Attacken auf die rollenden Arbeitsstätten der Prostituierten: "Man weiß nicht, ob hinter den Attacken religiöse Motive stecken, ob es Zuhälter sind oder verärgerte Ehefrauen." Im größeren Umfang wurden Fahrzeuge der Prostituierten vor drei Jahren zerstört. Damals wurden fast alle Wohnmobile entlang der B51 und der L115 abgefackelt. Prostituierte mieten Garagen

Einige der Damen stellen seit dieser Zeit ihre Autos in umliegenden Garagen ab, die sie dafür gemietet haben. Doch andere lassen sie nach Feierabend auf den Parkplätzen stehen. Da die Fahrzeuge auf öffentlichen Verkehrsplätzen stehen, müssen sie zwar zugelassen und versichert sein. Allerdings sind einige in eher schlechtem Zustand. Die Fahrzeughalter, deren Wagen am Montag gebrannt haben, stammen aus Bitburg und Cochem. Nach Erfahrung der Polizei lassen sich die Liebesdamen durch derartige Totalschäden aber nicht abschrecken, da ihr Gewerbe an den viel befahrenen überörtlichen Straßen offenbar überaus gut läuft.

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