Warten auf den neuen Chef

Eine der größten Polizei-Inspektionen in der Region Trier hat im kommenden Jahr keinen offiziellen Leiter. Denn noch immer steht nicht fest, wer die Nachfolge von Josef Junk antreten wird, der im Juni zum neuen Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg-Land gewählt worden ist.

 Josef JunkFoto: privat

Josef JunkFoto: privat

Prüm. In der vergangenen Woche ist Josef Junk als neuer Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg-Land vereidigt worden. Offiziell wird er seine Stelle im dortigen Rathaus allerdings erst am 1. Januar antreten. Denn bis dahin ist er nominell noch Chef der Prümer Polizei-Inspektion. Soweit die bekannten Fakten. Unklar ist aber immer noch, wer Junks Nachfolger als Leiter der Prümer Polizeidienststelle wird - obwohl sein Wechsel nach Bitburg schon seit der Kommunalwahl am 7. Juni feststeht. Ein halbes Jahr ist also vergangen, ohne dass eine Entscheidung getroffen worden wäre.

"Das Auswahlverfahren ist noch nicht abgeschlossen", sagt Karl-Peter Jochem, Pressesprecher des Trierer Polizei-Präsidiums. Seit Monaten gibt es nichts Neues, andere Stellen wie die des Leiters der Bitburger Inspektion sind schon lange besetzt, dort folgt Dietmar Braun auf den bisherigen Chef Friedel Jaeger. Das liege aber sicherlich nicht daran, dass niemand nach Prüm wolle, versichert Jochem, schließlich sei eine solche Position durchaus reizvoll.

"Aber da läuft das normale Verfahren wie bei jeder anderen Dienststelle ab", sagt Jochem. Die Bewerber, die die entsprechenden Anforderungen erfüllen, stellen sich vor einem Gremium vor. Dort ist auch der Trierer Polizeipräsident vertreten, der schließlich in Absprache mit den anderen Mitgliedern die endgültige Entscheidung treffe. "Dieses Verfahren kann mal schneller gehen oder sich auch mal etwas länger hinziehen", erklärt Jochem. Einen konkreten Termin, bis wann das Verfahren abgeschlossen ist, könne er jedenfalls im Moment noch nicht nennen.

"Es ist ja auch nicht so, dass in Prüm was passieren würde", sagt Jochem. Bis ein Nachfolger feststehe, leite der bisherige Stellvertreter Junks, Richard Schleder, die Inspektion. "Das ist ja auch ein gestandener Schutzmann, der seine Sache sehr gut macht", sagt Jochem.

Meinung

Das lange Warten

Seit fast einem halben Jahr steht fest, dass die Polizei-Inspektion (PI) Prüm einen neuen Leiter braucht, trotzdem hat es das Präsidium in Trier noch nicht geschafft, einen Nachfolger zu bestimmen. Man sollte doch meinen, dass sechs Monate genug Zeit sind, eine solche einfache Personalie zu regeln - und noch ist kein Ende abzusehen. So wird die PI ab Anfang Januar kommissarisch geleitet werden müssen. In anderen Fällen wie in Bitburg lief das Verfahren deutlich schneller. Man kann nur darüber mutmaßen, ob es irgendwelche internen Probleme gibt, die eine schnelle Lösung verhindern, denn nach außen gibt sich das Polizeipräsidium verschlossen. Bis eine Entscheidung fällt, bleibt den Bürgern im Dienstbezirk nur zu hoffen, dass sich die lange Wartezeit und das offenbar äußerst gründliche und gewissenhafte Auswahlverfahren am Ende für sie lohnen und einen guten neuen Polizeichef in die Abteistadt führen. Lange genug gewartet haben sie jedenfalls. c.brunker@volksfreund.deExtra Die Zuständigkeit der Polizeiinspektion Prüm umfasst die Verbandsgemeinden Prüm, Arzfeld und Obere Kyll mit 101 Ortschaften sowie Teilabschnitte der Autobahn 60 zwischen der Landesgrenze bis zur Anschlussstelle Waxweiler. Die Dienststelle ist damit verantwortlich für die Sicherheit von rund 45 000 Menschen auf einer Fläche von etwa 870 Quadratkilometern. (red)

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