Wo Bedürftige eine Heimat finden

Sie helfen, geben Heimat, sind Ansprechpartner und mehr: Viele ehrenamtliche Helfer setzen sich im Sozialdienst katholischer Frauen und Männer Prüm (SKFM) für die Rechte und Bedürfnisse ihrer Mitmenschen ein — und das mittlerweile seit 20 Jahren.

Prüm. Für den großen Festakt hatte sich der Verein einiges einfallen lassen: Ein professioneller Moderator führte vor mehr als 200 Gästen in der Karolingerhalle durchs Programm. Die Jubiläumsfeier des SKFM stand unter dem Motto: "Betreuung heißt, jemandem auf die Beine zu helfen, ohne ihm auf die Füße zu treten." Die Betreuungsvereine haben sich zum Ziel gesetzt, die Qualität des Betreuungswesens zu verbessern.Seit 20 Jahren bietet der SKFM Beratungen, Fortbildungsvorträge und Schulungen an und stellt eine wichtige Anlaufstelle bei Fragen zum Betreuungsrecht dar, besonders zu Themen wie Patienten- und Betreuungsverfügung sowie Versorgevollmacht. Daneben wirbt der Verein um ehrenamtliche Betreuer, die Menschen unterstützen, die aufgrund psychischer, körperlicher, geistiger oder seelischer Erkrankung nicht mehr in der Lage sind, sich selbst rechtlich zu vertreten. Wer Hilfeleistung benötigt, wird von den vier SKFM-Mitarbeitern in der Geschäftstelle im ehemaligen Konvikt betreut.

"Von Kritikern schon lange nichts mehr gehört"

"Die Gründung des Vereins vor 20 Jahren verlief nicht ohne Widerstände", sagte Vorsitzende Waltraut Schaal. Damals glaubten viele nicht an die Zukunft des SKFM. Doch: "Von den Kritikern haben wir schon lange nichts mehr gehört", sagte Schaal. Neben ihr zählen die ehemalige Vorsitzende Christel Jansen und der verstorbene Heinrich Simon zu den Gründungsmitgliedern. Heute sind Waltraut Schaal, Elfriede Esch, Arnold Kleis und Michael Fischer im SKFM-Vorstand. Der SKFM zählt 160 Mitglieder. 55 ehrenamtliche Betreuer setzen sich für die Belange Hilfsbedürftiger ein.

Zahlreiche Gäste waren zum Festakt geladen, die in ihren Reden das herausragende soziale Engagement des SKFM lobten. Zunächst gratulierte Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy dem Verein: "Sie haben einen langen Atem besessen und den Verein erfolgreich geführt - entgegen aller Widerstände. Ihr Engagement ist unverzichtbar." Der Verein wirke im Stillen, deshalb sei er aber auch vielen unbekannt. Als Beigeordneter des Kreises sprach Klaus Juchmes: "Wohlfahrtsverbände wie der SKFM sind Eckpfeiler der Demokratie und gestalten die Gesellschaft entscheidend mit. SKFM ist ein Aktivposten im Eifelkreis und zeigt Solidarität und Bürgersinn." Winfried Wülferath überbrachte die Glückwünsche der Caritas Westeifel und dankte für die stets gute Zusammenarbeit. Auch Bernd Walter, Vorsitzender des Diözesenvereins Trier sprach seinen Dank aus: "Der SKFM Prüm ist eines unserer Lieblingskinder. Wir sind stolz auf diesen Verein. Ich wünsche, dass er durch junge Mitglieder fortbesteht." Aus Mainz kam Peter Gilmer, Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft für Betreuungsangelegenheiten: "Dieses Ehrenamt ist mit einer besonderen Verpflichtung verbunden, sie genießen einen sehr guten Ruf. Die Menschen finden bei ihnen eine Heimat."

Die Feier wurde vom Chor der Astrid Lindgren-Schule, dem "Collegium Vokale" sowie vom "Altentheater Ensemble des Freien Werkstatt-Theater aus Köln" musikalisch umrahmt.

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