Wundervolle Welt der Melodien

PRÜM/BITUBRG. (red) Außergewöhnliche Konzerterlebnisse hat das "Prümer Orchester Projekt" den Zuhörern in der Karolingerhalle Prüm und in der Halle 300 in Bitburg geboten. Der Bericht aus der Feder von TV-Leser Christoph Schömig wurde in unserer gestrigen Ausgabe aufgrund eines Übertragungsfehlers nur verkürzt wiedergegeben.

Das Benefizkonzert des "Prümer Orchester Projekts" (POP) in Bitburg stand unter der Schirmherrschaft des Lions Clubs, des Rotary Clubs und des Club 51. Der Erlös ist für die Bitburger Tafel bestimmt. Zuvor hatte der Verein der Ehemaligen und Freunde des Regino-Gymnasiums Prüm die Schirmherrschaft über ein Konzert mit POP in Prüm übernommen. Von nah und fern kamen sie, um wieder mitzuspielen: Unter der Leitung von Markus Wolsiffer und mit Claudia Kussmaul als Konzertmeisterin schlossen sich etwa 65 Musiker in der Karolingerhalle Prüm zu einem Sinfonieorchester zusammen. Wie im vergangenen Jahr, so ging auch in diesem Jahr dieses lobenswerte, von vielen Lehrkräften der Musikschulen unterstützte und mit viel Engagement vorangetriebenes Konzept, Profi- und Laienmusiker der Eifel zusammen zu bringen, auf. Mit äußert farbenreichen Werken aus Klassik, Romantik, Filmmusik und Jazz, kurzweilig moderiert von Gabi Wolsiffer, spielten sich die Musiker in die Herzen ihres Publikums. Gleich die das Programm eröffnende, sehr anspruchsvolle "Tragische Ouvertüre" von Johannes Brahms verlangte den Musikern ihr ganzes Können ab. Sie beginnt mit schroffen Akkorden, und erst die nachfolgende Paukenfläche gibt die Möglichkeit zum thematischen Beginn. Das folgende jüdische Gebet "Kol Nidrei" hat Max Bruch zu einem geistlichen Konzertstück - hier für Viola und Orchester - aus zwei hebräischen Melodien komponiert. Markus Wolsiffer band die lyrischen Melodien des Solisten Stefan Weinand und das Orchester in einen lebendigen Dialog zusammen. Zivilisten-Marsch von Christopher Meux

Mit "Music from Evita" kam nun auch die reich besetzte Rhythmusgruppe zum Einsatz und befreite die Akteure von einer letzten Anspannung, wodurch es zu einem sehr temperamentvollen, beseelten Spiel kam. Das sich anschließende Beatles-Medley gab besonders den Streichern, Holz- und Blechbläsern Gelegenheit zu glänzen. Christopher Meux's "Zivilisten-Marsch" eröffnete die zweite Hälfte des Konzerts. Sphärische Klänge wechselten mit rhythmisch geprägten Phasen. Flöten, Oboen und Trompeten durften sich solistisch hervortun. In der "Steppenskizze aus Mittelasien" gelang es dem Orchester, Alexander Borodins große Illustrationskunst hörbar zu machen. Es verfehlte dabei seine Wirkung im Publikum nicht. Mit "Music from Gladiator", "My fair Lady" und dem berühmten "St. Louis Blues” bediente der Schlussteil des Konzertprogramms wieder das Genre der Unterhaltungsmusik. Auch hier zeigte sich das Orchester mit großer Spielfreude in seinem Element. Nach dem "Radetzky-Marsch" stand mit der zweiten Zugabe "What a wonderful World" auch das Fazit des Konzerts fest: "Was für eine wundervolle Welt", wenn professionelle Musiker ihre Laienkollegen an die "Hand" nehmen und sie zu einer so großartigen Orchesterleistung befähigen. Dem Motivator und sicheren Lenker, Markus Wolsiffer, darf man gratulieren und weiterhin viel Erfolg für sein Prümer Orchester Projekt wünschen.

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