Zoll-Razzia mit Folgen

Bei der Razzia des Zolls auf der Baustelle des Kronenburger Burghauses (der TV berichtete) wurden 30 Arbeiter überprüft. 17 von ihnen halten sich illegal in Deutschland auf. Drei verletzten sich beim Fluchtversuch über eine Mauer.

Kronenburg/Dahlem. (red) Es hatte nicht nur Blessuren gegeben bei der Schwarzarbeiterkontrolle beim Umbau des historischen Burghauses in Kronenburg zu einem Luxushotel. Drei Arbeiter mussten, wie die Fahnder des Hauptzollamtes Aachen bestätigten, nach der Ersten Hilfe durch die Zöllner auch noch mit Rettungswagen in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht werden. Die durch Sprünge von einer rund vier Meter hohen Mauer verletzten Osteuropäer konnten das Krankenhaus aber nach ambulanter Behandlung wieder verlassen. Das Ergebnis der Kontrolle nach dem Schwarzarbeiter-Bekämpfungsgesetz: Ingesamt wurden 30 Arbeiter überprüft, davon hielten sich insgesamt siebzehn Arbeiter aus osteuropäischen Staaten illegal in Deutschland auf. Elf Arbeiter wurden vorläufig festgenommen

Die für das Arbeiten in Deutschland notwendigen Arbeitsgenehmigungen und Entsendebescheinigungen konnten sie nicht vorlegen. Somit waren sie auch nicht ordnungsgemäß zur Sozialversicherung angemeldet. Elf der Arbeiter wurden zunächst vorläufig festgenommen. Ihnen droht die Abschiebung durch die zuständige Auslandsbehörde. Sechs weitere Armenier wurden mittels Verfügung innerhalb von 24 Stunden ausgewiesen.Belgischem Arbeitgeber droht Ermittlungsverfahren

Gegen den Arbeitgeber aus dem belgischen St. Vith, der die Männer im Rahmen der Sanierung des alten Burghauses beschäftigt hatte, wurde nun ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Beihilfe zum illegalen Aufenthalt und wegen ordnungsrechtlicher Verstöße eingeleitet. Ihm drohen neben Nachforderungen der Sozialversicherung und Steuerbehörden nunmehr auch empfindliche Strafen nach dem Schwarzarbeiter-Bekämpfungsgesetz. (boß)

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