Zukunft der Realschule in Bleialf spaltet Rat

Mit der Mehrheit von CDU und FDP hat der Verbandsgemeinderat Prüm eine Vereinbarung beschlossen, die die Übergabe des Schulvermögens der Realschule plus in Bleialf an den Eifelkreis regelt. Doch im Rat gab es Widerspruch, weil der Kreis die Entscheidung vertagt hat.

 Ohne Gegenstimme wurde Jakob Weinand (links) erneut zum ersten Beigeordneten gewählt. Aloysius Söhngen (rechts) gratuliert. TV-Foto: Christian Brunker

Ohne Gegenstimme wurde Jakob Weinand (links) erneut zum ersten Beigeordneten gewählt. Aloysius Söhngen (rechts) gratuliert. TV-Foto: Christian Brunker

Prüm. Deutlich unterschiedlicher Meinung zeigte sich der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Prüm in der Frage der Übertragung des Schulvermögens der Realschule plus in Bleialf an den Kreis, der auch die Trägerschaft der Schule übernehmen soll. Dazu ist eine Vereinbarung zwischen VG und Kreis ausgearbeitet worden, in der geklärt wird, wie die Ausstattung und die Gebäude in den Besitz des Kreises übergehen, wie mit den anstehenden Bauvorhaben umzugehen ist und dass der Kreis künftig auch Arbeitgeber des in der Schule beschäftigten Personals wird. All das soll zum 1. Januar 2010 geschehen.

Doch der Kreistag hat in seiner jüngsten Sitzung den Beschluss über diesen Vertrag vertagt. Dennoch drängte VG-Chef Aloysius Söhngen darauf, dass der Verbandsgemeinderat die Vereinbarung beschließt. "Wir brauchen Planungssicherheit für die Schule, damit der dringend notwendige Umbau begonnen werden kann", sagte Söhngen. Mittlerweile seien über 400 Schüler dort, vor zwei Jahren seien es noch 310 Schüler gewesen. Deshalb müssten in diesem Schuljahr drei Klassen in der Grundschule unterrichtet werden, weil es im eigentlichen Schulgebäude keinen Platz mehr gebe. Mathilde Weinandy, die CDU-Fraktionsvorsitzende, bedauerte, dass der Kreis die Entscheidung vertagt habe: "Die Schulen müssen wissen, wie es weitergeht." Monika Winkelmann, CDU-Fraktionsmitglied und Lehrerin an der Schule, betonte, dass jede Verzögerung zu einem längeren Stillstand in der schulischen Entwicklung führen werde, und appellierte an die anderen Fraktionen, der Vereinbarung zuzustimmen. "Die Planungen müssen bald beginnen, sonst kann sich alles um ein ganzes Jahr verzögern", sagte Winkelmann.

Markus Fischbach (SPD) sah die Entscheidung als nicht so dringlich an, da der Vertrag liegen bleibe, bis der Kreistag im Januar erneut darüber entscheide.

Der FWG-Fraktionsvorsitzende Klaus Enders stellte klar, dass aus seiner Sicht noch viele Dinge ungeklärt seien und es noch kein Konzept für die Schulen gebe. Man könne der Vereinbarung nicht zustimmen, weil sie wegen der Vertagung im Kreis gar nicht wie geplant zum 1. Januar in Kraft treten könne. Ähnlich sah es Regino Esch (Grüne). Ein umfassendes Schulkonzept, das auch die offene Situation mit der Zukunft der Hauptschule oder des Kindergartens in Prüm enthalte, sei ihm nicht bekannt.

Söhngen: Definitiv alles geklärt



VG-Chef Söhngen reagierte entschieden: "Es ist definitiv alles geklärt. Wir müssen schnell zum Zuge kommen, sonst kann sich in der Schule nichts verbessern." Dieser Ansicht folgte schließlich eine Ratsmehrheit von CDU und FDP, sieben Ratsmitglieder von FWG und Grünen votierten dagegen, sechs enthielten sich. Deutlich einiger zeigte sich der VG-Rat bei der Wiederwahl von Jakob Weinand (CD) zum hauptamtlichen ersten Beigeordneten. 33 abgegebene Stimmen, 33 Ja-Stimmen: Mit diesem eindrucksvollen Ergebnis tritt Weinand seine nächste Amtszeit als erster Beigeordneter an. Weinand dankte nach der Wahl für diesen klaren Vertrauensbeweis.

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