Zwölf illegale Arbeiter festgenommen

Eine belgische Familie ist zur Zeit damit beschäftigt, das Kronenburger Burghaus in ein Luxushotel zu verwandeln. Offenbar mit Schwarzarbeitern, denn der Zoll hat die Bauarbeiten erstmal gestoppt.

 Mit Schwarzarbeitern sollte das historische Burghaus hergerichtet werden. Foto: Hilgers

Mit Schwarzarbeitern sollte das historische Burghaus hergerichtet werden. Foto: Hilgers

Kronenburg. (Kreis Euskirchen) Mindestens sechs Jahre stand es leer - das historische Hotel Burghaus im mittelalterlichen Dörfchen Kronenburg. 2005 hatte dann ein Unternehmer aus Belgien das teilweise heruntergekommene Anwesen gekauft. Seit dem Frühjahr 2006 wird es zu einem Luxushotel vor allem für Wirtschaftsseminare aufwändig ausgebaut. Anfang September sollte die Nobelherberge, deren Luxussuiten mit vergoldeten Wasserhähnen, rotem Marmor und Parkettböden ausgestattet werden, feierlich eröffnet werden. Doch dieser Tage erhielt der Bauherr "Besuch" vom Zoll. Insgesamt 18 illegale Schwarzarbeiter aus Osteuropa wurden auf der Baustelle angetroffen. Sie waren gerade bei der Arbeit, als die Fahnder kamen. Mehrere Männer wollten sich der Kontrolle entziehen und sprangen von einer vier Meter hohen Mauer. Drei Flüchtende verletzten sich dabei. Wie die Polizei auf Anfrage bestätigte, wurden zwölf Arbeiter vorläufig festgenommen und zur Polizeiwache nach Euskirchen gebracht. Sechs Armenier sollen bereits ausgewiesen worden sein. Gegen den Unternehmer aus Ostbelgien wird nun ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Geplant sind in der Nobelherberge um die 25 Zimmer und Suiten. Für die Betreuung von maximal 60 Gästen aus Belgien, den Niederlanden und Deutschland sollen auch bis zu zehn Arbeitsplätze entstehen. Seit Monaten war das Anwesen mit historischem Burghaus, altem Pferdestall und Anbau von außen nicht mehr einsehbar, da das große Eisentor mit Planen verhängt war. Kronenburgs Ortsvorsteher Reinhold Rader: "Ich habe nur gerüchteweise von der augenblicklichen Situation gehört. Natürlich mache ich mir Sorgen, ob alles wie geplant weitergeht und das Haus zu den Kunst- und Kulturtagen im September eröffnet werden kann. Immerhin sind 20 unserer Künstler mit ihren Arbeiten dort untergebracht." (boß)

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