Das PRÜ auf dem Weg zurück

Prüm/Bitburg · Viele Autofahrer stehen in den Startlöchern und warten darauf, ihr Fahrzeug mit dem PRÜ-Kennzeichen zu auszurüsten. Voraussichtlich zum 1. November soll das Altkennzeichen wieder auf die Straßen zurückkehren, so teilt es das Bundesverkehrsministerium mit. Die entsprechende Verordnung hat am Freitag den Bundesrat passiert.

Prüm/Bitburg. Auf dem Weg zurück in die Wirklichkeit hat das PRÜ-Kennzeichen eine weitere Hürde genommen: Der Bundesrat hat am vergangenen Freitag die entsprechende Vorlage mit dem - leicht sperrigen - Namen "Erste Verordnung zur Änderung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung und anderer straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften" beschlossen. Damit können die Kreise nun neben dem bisherigen Kürzel Kennzeichen vergeben, die es früher einmal gab - wie das PRÜ für den Altkreis Prüm, SAB für den Kreis Saarburg oder BKS für Bernkastel-Kues. Keine Zustimmung fand hingegen der Vorschlag der Bundesregierung, darüber hinaus neue Kombinationen zuzulassen. In Rheinland-Pfalz hatten unter anderem Idar-Oberstein oder Andernach Interesse an einem eigenen Kennzeichen signalisiert. Eine solche Ausweitung der Kennzeichen-Liberalisierung führe jedoch zu einer "unübersichtlichen Vielzahl neuer zusätzlicher Kennzeichen und sei daher abzulehnen", befand die Mehrheit der Ländervertretung.
Der Eifelkreis Bitburg-Prüm hat unterdessen das PRÜ als zweites Kennzeichen für den Eifelkreis beim Land angemeldet. Dieses wiederum hat eine Liste mit sämtlichen neuen Kennzeichen aus den rheinland-pfälzischen Kreisen nach Berlin übermittelt.
Studie deckt Bedürfnis auf


Sobald diese akzeptiert worden ist, könne die Software im Rechenzentrum in Mainz umgestellt werden, sagt Erhard Hirschberg von der Zulassungsstelle des Eifelkreises. "Dann können wir hier loslegen."
Wann können sich nun die ersten wechselwilligen Bürger in den Zulassungsstellen einfinden? Das steht noch nicht definitiv fest:
"Es müssen noch einige kleinere Änderungen eingearbeitet werden", sagt Ingo Strater, Pressesprecher des Bundesverkehrsministeriums. "Das sind aber Formalitäten." Erst dann könne die neue Verordnung im Bundesanzeiger veröffentlicht werden. Sie trete zum ersten Tag des Folgemonats in Kraft. Zum 1. Oktober werde dies aber nicht mehr klappen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es daher der 1. November werden, an dem die Kennzeichen wieder ausgegeben werden können. Eine entsprechende Mitteilung hat das Bundesverkehrsministerium am Montag an die Länder herausgegeben, berichtet Joachim Winkler, Pressesprecher des rheinland-pfälzischen Verkehrsministeriums.
Die Kennzeichen-Liberalisierung geht auf eine Studie des Heilbronner Professors Ralf Bochert zurück. Er hatte in den Städten, die im Zuge der vergangenen Kreisreform ihr Kennzeichen verloren hatten, die Bürger nach ihrer Meinung befragt. Das Ergebnis: Mit großer Mehrheit wollen die Menschen die alten Nummernschilder zurück, auch mehr als 40 Jahre nach der Reform. Auch in Prüm sprachen sich rund 80 Prozent der Einwohner für die Rückkehr des PRÜ aus.
Beantragen kann das neue alte Kennzeichen künftig jeder Autofahrer des Eifelkreises - egal, ob er im Altkreis Prüm wohnt oder nicht. Bei einer Neuanmeldung fallen keine zusätzlichen Kosten an. Wer hingegen sein Auto ummelden möchte, muss mit Kosten von knapp 50 Euro rechnen.

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