Neues Buch beleuchtet Geschichte der Ordensburg Vogelsang

Der Mitarbeiter des Kölner Stadt-Anzeigers, Franz Albert Heinen aus Schleiden, hat ein historisches Bild der ehemaligen Ordensburg Vogelsang (Kreis Euskirchen) für das Cover seines neuen Text-Bildbandes "NS-Ordensburgen. Vogelsang, Sonthofen, Krössinsee" ausgewählt. Am Donnerstag, 14. April, stellt er das Buch im Forum Vogelsang ab 19 Uhr vor.

Vogelsang/Berlin. Das Buch NS-Ordensburgen von Franz Albert Heinen gibt erstmals einen Gesamtüberblick über die drei Ordensburgen und ihre Funktion im Dritten Reich. Der 57-Jährige beschreibt darin ihren Bau und ihre Architektur sowie die Organisation und den Ablauf des Schulungsalltags, die Kommandanten und die Nachkriegsnutzung. Noch nach 1000 Jahren sollten die Ordensburgen vom Beginn des nationalsozialistischen Zeitalters künden. So wollte es ihr Initiator, Reichsorganisationsleiter und Chef der "Deutschen Arbeitsfront", Robert Ley. Funktionäre der NSDAP wollte man auf die einheitliche ideologische Linie einschwören. Außerdem machte die absehbare Vergreisung des Funktionärskorps die Suche nach jungen "Weltanschauungskriegern" unerlässlich. Bis zu 4500 Menschen sollten auf jeder der Burgen leben. Ihre Standorte wurden in Grenznähe ausgewählt: Sonthofen im Allgäu, Vogelsang in der Nordeifel nahe Gemünd und in Pommern am Krössinsee. So wollte man die ländlichen Gebiete, aber auch die jenseits der Grenze lebenden Auslandsdeutschen erreichen. Für den Bau der Ordensburgen ab 1934/35 wurden zehn Jahre veranschlagt. Allein für Vogelsang sollten 250 000 Reichsmark aufgewendet werden, 650 Arbeiter im Einsatz sein. Doch alle drei Ordensburgen blieben schließlich unvollendet. Ab 1936 waren sie nicht nur Schulungsorte, sie wurden auch Tagungsorte der NSDAP und nach 1937 von den Adolf-Hitler-Schulen genutzt. In der Nachkriegszeit umschlossen militärische Sperrgebiete die Orte. Erst 2005 wurde Vogelsang für die Öffentlichkeit zugänglich. red

Die Buchvorstellung am Donnerstag, 14. April, wird Stephan Lahrem, Lektor der Reihe, moderieren. Vogelsang-Historiker Klaus Ring begrüßt die Besucher. Es gibt die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Der Eintritt ist frei. Das Buch ist im CH. Links Verlag erschienen und kostet 34,90 Euro.

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