Bahn fördert Tourismus

Ich möchte zur gegenwärtigen Debatte um die Zukunft der Westeifelbahn meine Meinung als (potenzieller) Sommergast beitragen. Als gebürtiger Trierer kenne und liebe ich die Eifel, und auch wenn ich seit langem mit Familie in London lebe, besuchen wir die Eifel mehrmals im Jahr.

Den längeren Sommerurlaub haben wir allerdings bisher noch nie in der Eifel verbracht; und das liegt hauptsächlich an den fehlenden Verkehrsmitteln. Als Großstädter sind wir dem Auto längst völlig entwöhnt. Den Urlaub verbringen wir gerne auf einem Bauernhof oder in einer Ferienwohnung, wo wir lokale Produkte probieren, Reitstunden nehmen und die Schönheiten der Umgebung erkunden können. Während die Radwanderer meist nur für eine Tagestour kommen und gerade mal eine Limonade trinken, lassen Gäste wie wir viel größere Beträge für Unterkunft, Essen und Aktivitäten zurück. Für Anreise und Tagesausflüge erwarten solche Gäste allerdings eine Grundversorgung mit Bus und Bahn. Im Schwarzwald, dem Allgäu oder auf den nordfriesischen Inseln kann man mit der Kurkarte oft Bus und Bahn im Stunden- oder gar Halbstundentakt nutzen; die Eifel dagegen ist heute nur entlang der Eifelstrecke und der Eifelquerbahn für Nichtautofahrer zugänglich. Die Wiederbelebung der Westeifelbahn als Teil eines ÖPNV-Konzepts könnte die Westeifel für lukrativen und nachhaltigen Tourismus öffnen. Und letztlich macht ein besserer ÖPNV ja auch die Einheimischen etwas weniger vom Auto abhängig. Gerhard Bissels, London (England)

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