Beiden Parteien wäre geholfen

Die Diskussion um die Nutzung der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Prüm und Gerolstein beschäftigt die Leser des TV auch noch drei Monate nach unserem ersten Bericht zum Thema. Als Reaktion auf unseren Bericht am Mittwoch, 10. Oktober, in dem sich Jörg Petry von der Vulkan-Eifel-Bahn geäußert hat, erreichten uns erneut zahlreiche Leserbriefe.

Zunächst einmal kann ich Herrn Petrys Vorschlag, die Schienen zu erhalten und auf dem ehemaligen zweiten Gleis einen Radweg anzulegen, nur zustimmen! Es sieht doch folgendermaßen aus: Ab Prüm führt bereits ein Radweg Richtung Pronsfeld auf der ehemaligen Bahntrasse. Logischerweise fehlt nun eine Verbindung zur Stadt Gerolstein, um dort an den schon bestehenden Kylltal-Radweg anzuschließen. Also wurde in der VG und im VG-Rat der Wunsch nach einem Schließen dieser Lücke laut - und hier kommt die Reststrecke der Westeifelbahn ins Spiel: Soll hier nun Museumsverkehr wie auf der Eifelquerbahn stattfinden oder gar eine Draisinenstrecke eingerichtet werden? Als letzte Möglichkeit bliebe der Radweg, allerdings auf "Kosten" der Schienen, die dann eventuell weichen müssten! Hier schritt in den letzten Wochen der neugegründete Verein IG-Westeifelbahn ein, der sich für den Erhalt der Infrastruktur eingesetzt hat und noch immer einsetzt, indem er die 23 Kilometer lange Strecke freigeschnitten hat, so dass ein Schienenverkehr wieder möglich sein könnte. Da ja bekannt ist, dass diese Strecke in den 30er-Jahren einmal zweispurig gewesen war, kam Herr Petry, Chef der VEB, auf die Idee, wenn ein Radweg notwendig ist, dann auf dieser noch bestehenden Trasse; und der Schienenstrang solle bestehen bleiben. Da bereits zwischen Prüm und Gerolstein stellenweise geteerte Feldwege existieren, könnten diese als Radweg genutzt werden und nur an den Stellen, wo sie fehlen, könnte man die alte zweite Bahntrasse verwenden. Auf diese Weise wäre doch beiden Parteien geholfen: Auf der einen Seite wären die Befürworter des Eisenbahn-Touristik-Verkehrs zufrieden, da sie bequem mit dem Zug nach Prüm reisen könnten; außerdem könnten sie dann die Radfahrer (vornehmlich Familien) mit nach Prüm nehmen, die schließlich weiter nach Pronsfeld fahren können. Denn von Gerolstein nach Prüm ist auf der Bahntrasse sowieso ein relativ großer Höhenunterschied zu bewältigen! Auf der anderen Seite wären die Befürworter des Radweges ebenfalls zufrieden, da man dann auch nach Prüm fahren kann, ohne auf den Zug angewiesen zu sein! Und die Lücke im Radweg zwischen Prüm und Gerolstein wäre damit auch geschlossen! Dominik Schmitz (Hasborn) Infrastruktur/Tourismus

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