Bereicherung verschlafen

TV-Redakteur Marcus Hormes irrt, wenn er die Umwandlung des ehemaligen Bahnhofsgeländes in Prüm in einen Konsumtempel uneingeschränkt positiv bewertet. Was sich hier an Geschäften und damit Warenumsatz ansiedelt, geht anderweitig verloren, weil die Leute nun mal nicht mehr Geld ausgeben können, als sie haben.

Unter wirtschaftlichen Aspekten gesehen, bringt das Ganze also letztlich überhaupt nichts. Für mich völlig unverständlich ist es dagegen, dass die zweite Variante völlig unberücksichtigt blieb: Das ehemalige Bahnhofsgelände in Prüm ist, wie in Insiderkreisen längst bekannt, keineswegs ein Schandfleck, sondern hat sich durch seine Verwilderung zu einem wertvollen Biotop mit vielen seltenen Pflanzenarten weiterentwickelt. Dies zu zeigen, wäre für die Stadt Prüm eine Bereicherung gewesen, was leider verschlafen wurde. Ich selbst werde Vorher und Nachher auf meiner eigenen Homepage publik machen. Aber vielleicht sieht die Welt in 100 Jahren in Prüm ja ganz anders aus: So ähnlich etwa, wie es der Dichter Hermann Hesse in seiner Erzählung "Die Stadt" bereits 1910 beschrieben hat. Bernhard Renner, Speicher

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