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Bollendorf. (lyv) "Wäre ich ein Held, wäre ich nicht aus dem Krieg zurückgekommen", sagt Alfons Steimetz. Als 17-Jähriger wurde er vom Regino-Gymnasium weg zum Wehrdienst eingezogen und hat als Funker die schwere Zeit überstanden.



Nicht sein Heldentum damals also, sondern vielmehr sein ehrenamtliches Engagement in Vereinen und anderen Gremien haben ihn darin bestärkt, sich für die Aktion "Helden im Alltag" zu bewerben.

Fast 200 Jahre kämen so zusammen, hätte er die Arbeit für das Gemeinwohl nicht gleichzeitig, sondern nacheinander ausgeübt. Seit 62 Jahren singt er im Kirchenchor, 23 Jahre lang spielte er Trompete im Musikverein. 30 Jahre war er Mitglied des Kirchen-Verwaltungsrates, fünf Jahre Erster Beigeordneter des Bollendorfer Gemeinderates, 40 Jahre Ortsvorsitzender des Kreisbauernverbandes und 30 Jahre arbeitete er im Jagdvorstand mit.

"Sollten noch einige Jahre an 200 fehlen, wäre ich dem Herrgott dankbar, wenn er mir noch Gesundheit und Geist schenken würde", sagt der 82-Jährige, damit er weiterhin im Kirchenchor mitsingen kann und so die runde Zahl an ehrenamtlichem Engagement erreicht. Zeitweise übernahm er bei den Sangesfreunden die Position des Schriftführers oder Kassierers. Kein Wunder, dass jeder in Bollendorf ihn kennt.

Der gelernte Schneidermeister steht auch heute noch mit Rat und Tat zur Seite, wenn die fünf Kinder, elf Enkelkinder oder auch Gemeindemitarbeiter mit Fragen an ihn herantreten. Denn wo Grundstücksgrenzen liegen oder sonstige Angelegenheiten aus der Vergangenheit, die nicht mehr schriftlich aufzufinden oder unklar sind, hat er in seinem vorzüglich funktionierenden Gedächtnis gespeichert, auf das die jüngere Generation gerne zurückgreift.

"Ich helfe gerne überall und hoffe, dass das noch lange so bleibt", sagt Steimetz.

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