Bei meinem Resümee zum Prümer Karneval möchte ich auch für diejenigen sprechen, welche nur die Kritik hinter vorgehaltener Hand üben und nicht die Courage haben, es öffentlich auszusprechen. Karneval ist Tradition, Kultur und Geschichte. Die Zeit der Ausgelassenheit, Fröhlichkeit und überschäumenden Lebensfreude. Karneval ist eine sehr ernste Sache. Karneval ist kein Fest des sinnlosen Saufens und Randalierens — es macht traurig und fassungslos zugleich, dass das heute immer weniger Menschen verstehen. Karneval muss gelebt werden, und das Feuer eines jeden muss auf den anderen überspringen. So wie bei unserem Ex-Prinz Dominik.Doch so, wie es jetzt ist, kann die Zukunft des Prümer Karnevals nicht sein. Sitzungen, in denen das Publikum immer jünger wird und die Älteren es daher vorziehen, auf andere Sitzungen zu gehen, weil das Niveau immer tiefer sinkt. Das ist ein Armutszeugnis für uns alle. Das hat es früher nicht gegeben: ein Publikum, das den Rednern nicht zuhört. Nach der jüngsten Galasitzung musste ich feststellen, dass sie noch mehr auf dem absteigenden Ast ist. Es kann nicht sein, dass wir in zwei, drei Jahren keinen Prümer Karneval mehr haben! Warum können wir Prümer nicht wie andere Gemeinden eine niveauvolle Sitzung auf die Beine stellen?Auch die Integration der Mitbürger spielt eine wichtige Rolle, und das bedeutet Zukunftsfähigkeit. Wir Prümer haben ein sehr großes Potenzial, nutzt es! Die "Verantwortlichen", das heißt wir alle, müssen zur Einsicht kommen, dass sich im Karneval einiges ändern muss. Der Sitzungscharakter muss sich ändern. Es ist eine wichtige Aufgabe, den Karneval stärker zu erklären. Und getreu dem aktuellen Motto: "Mir all' sin Prinz", meine Bitte an alle, die dem Karneval verbunden sind: Helft mit, die Sitzungen wieder so werden zu lassen, wie sie einmal waren, für Alt und Jung! Ich bin der festen Überzeugung, dass dann auch das Publikum wieder ein anderes wird und das Niveau wieder steigt. In diesem Sinne ein dreifaches Prüm Juchhei.Patricia Anderson, Prüm KARNEVAL