Getto-Optik in Prüm

Zum Bericht "Säulenband in Sichtweite der Basilika" über eine sogenannte Membran entlang der Prümer Bahnhofstraße (TV vom 7. August):

In meinem Leserbrief vom 31. März 2007 im TV habe ich auf die städtebauliche Fehlentwicklung in der Bahnhofstraße der Stadt Prüm hingewiesen. Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen. Die Verbrauchermärkte stehen. Der ruhende Verkehr zeigt auch sein zu erwartendes Bild als Autohalde.

Nun sollen eine Stahlgitterkonstruktion oder Säulen die städtebauliche Misere retten. Das ist eine Lösung, um Getto bereiche von öffentlichem Zugang zu trennen.

Liest man die Begründung dieser Maßnahmen im Bericht vom 7. August, so fragt man sich: Von wem sollen diese Erläuterungen ernst genommen werden?

Dennoch hat der Planer im Nachhinein sehr richtig erkannt, dass eine geschlossene Bebauung beidseitig der Bahnhofsstraße hätte erfolgen müssen.

Genau dies und vieles mehr habe ich in meinem vorgenannten Leserbrief - den man den Verantwortlichen wiederholen sollte - gefordert.

Nun stehen die gestaltlosen Märkte da, und die Autohalden verschandeln die seitlichen Restflächen.

Ich wiederhole mich: Die Bahnhofstraße ist und bleibt die wichtigste Eingangssituation zur Innenstadt.

Hier hätte zwingend eine gestalterisch anspruchsvolle geschlossene Bebauung erfolgen müssen. Den rein wirtschaftlichen Interessen der Investoren hätte man die Stirn zeigen müssen.

Die Verbrauchermärkte sind und bleiben in der Bahnhofstraße am falschen Standort. Stattdessen hätten andere Nutzungen, die verträglich für die Innenstadtnähe sind, erfolgen müssen.

Willi Glößner,

Gondenbrett

STADTBILD

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort