Gleise in Prüm schon abgebaut

Ist eine Nostalgiebahn Gerolstein-Prüm nach dem Vorbild der Eifelquerbahn Gerolstein-Daun sinnvoll? Der Bahnverkehr, der nur am Wochenende stattfinden soll, wird ohne den Zuschuss von Steuergeld in nicht geringer Höhe meines Erachtens nicht möglich sein.

Einen kostendeckenden Betrieb einer solchen Freizeitbahn bezweifele ich. Darüber hinaus gibt es scheinbar Menschen, die von einer späteren Reaktivierung der Bahnstrecke Gerolstein-Prüm träumen. Die geografische Lage der ehemaligen Bahntrasse zeigt, dass dieser Traum für die Eifel wohl nicht viel bringen wird. Wer würde morgens sein Kind etwa von Schwirzheim oder Büdesheim zur Haltestelle an der Bahnstrecke schicken, wenn der Bus ins Dorf kommt? Das Gleiche gilt auch für die anderen Dörfer an der Strecke, mit Ausnahme von Müllenborn. Soll in Prüm ein Bustransfer von der Haltestelle bis zur Stadt eingerichtet werden? Denn offensichtlich ist es einigen Zeitgenossen entgangen, dass die Gleise bis zum ehemaligen Bahnhof in Prüm bereits abgebaut sind. Ich selbst bin von 1978 bis 1980 mit der Bahn an den Wochenenden zwischen Prüm und Daun gependelt. Damals wurde die Strecke nur von denen genutzt, die in Gerolstein einen Bahnanschluss erreichen mussten. Außer in Müllenborn stieg fast kein weiterer Fahrgast zu. Dass das sich in Zukunft ändern soll, bezweifele ich. Bei allem Verständnis für diejenigen, die nicht nur mit Modellbahnen spielen wollen: In einer Zeit, in der zu befürchten ist, dass wichtigere Bahnverbindungen eingeschränkt werden, sollte der Blick nach vorne gerichtet werden. Der uneingeschränkte Erhalt aller Bahnverbindungen Köln-Gerolstein-Trier ist sicherlich wichtiger als eine Nostalgiebahn Gerolstein-Prüm oder etwa eine Eifelquerbahn Gerolstein-Daun. Hier leistet der vorhandene öffentliche Personennahverkehr bessere Dienste, als eine Traumbahn es je leisten könnte. Peter Fiedler, Daun-Waldkönigen

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