HINTERGRUND

Der Westwall wurde von 1936 bis 1940 an der deutschen Grenze zwischen Kleve und Basel gebaut. Auf dem 630 Kilometer langen Band standen 17 000 Bunker und Befestigungsanlagen. Von den bundesweit noch 8700 vorhandenen Bunkern stehen rund 2000 in Nordrhein-Westfalen.

Sie liegen meistens abgelegen. In der Regel gibt es in unmittelbarer Nähe keine Nutzung des Geländes und der Umgebung durch den Menschen. Deshalb haben sich dort in den vergangenen 60 Jahren ungestörte Lebensräume für Tiere und Pflanzen entwickelt. Die Bunkerruinen sind auch deshalb ökologisch so wertvoll, weil sie viele kleine unterschiedliche Lebensräume auf kleinster Fläche haben. Es gibt ein Gewirr aus kleinen trockenen Hohlräumen, schrägen sonnigen Wänden und Wasseransammlungen, dazu altes und totes Holz. Insekten, Amphibien, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger wie Springmäuse und Hamster fühlen sich dort wohl. Sie finden das ganze Jahr ungestört Nahrung, Schutz und können sich fortpflanzen. Die Bunker werden durch Panzersperren miteinander verbunden. Sie sind für die Tiere eine Art Korridor, durch den sie von einem Biotop zum nächsten ziehen können.

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