Kunden suchen Erlebnisse

Die Problemlage in und um Daleiden ist keine spezifische Isleker Erscheinung. Im ganzen Kreis Bitburg-Prüm standen oder stehen Gewerbevereine mit dem Rücken zur Wand. In Schönecken fand sich nach einem gefährlichen Vakuum in letzter Minute ein kommissarischer Vorsitzender.

In Neuerburg raufte sich zum Großteil der alte Vorstand zusammen, um mit neuer Arbeitsteilung durchzustarten. Auch Speicher und Irrel hatten Krisen zu meistern. Bleialf sucht einen Nachfolger für den zurückgetretenen Thomas Aigner. Selbst Platzhirsch Bitburg musste alle diplomatischen Kräfte aufbieten und an allen Strippen im Hintergrund ziehen, bis eine neue Mannschaft das Ruder übernehmen wollte und konnte. Es ist also keine Schande, in eine Krise zu geraten. Es wäre aber eine Schande, dann aufzugeben. Denn auch wenn das Engagement Zeit kostet, die bei Selbstständigen besonders knapp bemessen ist: Es lohnt sich langfristig, an einem Strang zu ziehen. Was ohne Gewerbeverein fehlt, würde den Menschen erst dann richtig bewusst, wenn es ihn nicht mehr gäbe. Die Organisation der Geschäftswelt auf lokaler Ebene ist ein absoluter Standard, ohne den der Rückfall hinter konkurrierende Dörfer und Städte droht. Es reicht eben für Händler und Handwerker nicht mehr, gute Waren und Dienstleistungen anzubieten. Die Vermarktung muss stimmen, der Kunde sucht den Erlebnisfaktor. Dabei kann ein Verein helfen. Und dadurch die ganze Gemeinde mit Umland beleben. Nach der positiven Grundentscheidung sind die Isleker Gewerbetreibenden gefordert, das neue Führungsteam tatkräftig zu unterstützen. Nur dann steigen die Chancen, dass sich ein Kandidat zum Vorsitz durchringt. m.hormes@volksfreund.de

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