Mannis goldene Regeln

Zu meinen frühesten Erinnerungen ans Fernsehen gehört "Manni, der Libero" mit Kinderstar Tommi Ohrner (seine zweite Hauptrolle nach "Timm Thaler"). Die Kult-Serie von 1981 über die rasante Karriere eines jungen Fußballers wird derzeit im Deutschen Sportfernsehen wiederholt.Drei Szenen sind mir über all die Jahre im Gedächtnis geblieben.

So fragt ein Mitspieler Manni vor dem ersten Einsatz: "Kannst du überhaupt Libero spielen?" Lässt sich diese Frage nach dem persönlichen Können (hier speziell des freien Mannes in der Abwehr) nicht auf alle Lebenslagen übertragen? Etwa: Kannst du Auto fahren? Küssen? Oder gar Bundeskanzler werden? Mannis knappe Antwort (ein selbstverständliches "Tss!") war für mich die Lektion Nummer eins: Gesundes Selbstbewusstsein hilft. Das pflegt 27 Jahre nach Manni übrigens auch US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama (Wahlspruch: "Yes, we can!").

In einer weiteren Szene der Serie schießt Manni ein wichtiges Tor, weil der Schiedsrichter eine Abseitsstellung nicht erkannt hat. Viele jubeln Manni zu, doch einige schütteln den Kopf. Schließlich ringt sich der Schütze zu dem Geständnis durch: "Herr Schiedsrichter, ich war abseits." Lektion Nummer zwei: Fair geht vor.

Und schließlich kämpfen Manni und seine Kameraden mit einer inneren Zerrissenheit. Wegen des Schicksals eines Freundes sind sie tieftraurig. Nach einem Spiel stecken sie die Siegprämie vom spendablen Präsidenten zwar ein, aber mit total bedröppelter Miene. Mit ihren Gedanken sind die Jungs ganz woanders. Lektion Nummer drei: Geld allein macht nicht glücklich. Und Fußball ist eben "nur" die schönste Nebensache der Welt.

Danke, Manni!

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