Tierquälerei: Kein Kavaliersdelikt

Angesichts der Fälle von vergifteten Katzen in Lissendorf zeigt sich der Deutsche Tierschutzbund betroffen und fordert harte Strafen für Tierquäler. Eine Kastrationspflicht für freilaufende Katzen soll helfen, den Bestand zu kontrollieren

Lissendorf/Trier. (ch) "Sehr betroffen" von den Fällen vergifteter Katzen in Lissendorf (der Trierische Volksfreund berichtete) zeigt sich Andreas Lindig, der rheinland-pfälzische Vorsitzende des Deutschen Tierschutzbundes. Das sei ein weiterer trauriger Beweis dafür, welchen Stellenwert die Katze häufig noch im ländlichen Raum einnehme.

Wie diese Menschen handelten, sei nicht nur verantwortungslos, sondern kriminell, so Lindig. Er hoffe, dass man diese Personen finde und verurteile. Es sei an der Zeit, dass in unserer Rechtssprechung Tierquälerei nicht mehr als Kavaliersdelikt gesehen werde und endlich einmal das volle Strafmass bei solchen Vergehen zum Tragen komme. Die bislang ausgesprochenen Strafen täten den Tierquälern nicht weh.

Dabei sei der Mensch für die großen Katzenpopulationen verantwortlich, indem immer wieder Tiere ausgesetzt werden. Deshalb sei man auch dafür verantwortlich, dass sie sich nicht unkontrolliert vermehren, so Andreas Lindig.

Der Tierschutzverein fordere daher eine Kastrationspflicht für freilaufende Katzen und die Unterstützung durch die Politik, weil die Vereine dies nicht alleine stemmen könnten. Auch die Kommunen seien gefragt, die häufig ihre Pflicht zur Kostenübernahme bei der Unterbringung von Katzen leugnen, sagt Andreas Lindig.

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