Vorbildliche Ratsarbeit

Zur Klarstellung: Herr Fischbach bezichtigt mich indirekt der unkorrekten Vorteilnahme während des Prozesses der Meinungsfindung für einen geeigneten Investor am Bahnhof. Als langjähriger korrekter Unternehmer in Prüm, in vielen Ehrenämtern für Prüm tätig, habe ich mich solch einer Beschuldigung nie aussetzen müssen.

Deshalb weise ich auch hier aufs Schärfste die Andeutungen eines Herrn Fischbach zurück ("...es macht den Anschein, als ob man einem Investor aufs Pferd geholfen habe"). Gleichzeitig möchte ich feststellen, dass es, um im Jargon des Herrn Fischbach zu bleiben, eine Unverschämtheit ist, einen ganzen Stadtrat unisono solch einer Beschuldigung auszusetzen. Die Fakten: Bei der Beschlussfassung zum Verkauf des verbleibenden Bahnhofsgeländes war die Option hinter der Post seitens der RWZ nicht gegeben. Erst im Nachhinein signalisierte die RWZ der Stadtbürgermeisterin Verkaufsinteresse für diese Flächen. In einwandfreier demokratischer Manier informierte die Stadtbürgermeisterin den Stadtrat, und dieser stimmte in einer späteren Sitzung der zusätzlichen Vorstellung dieser Bauvariante zu. Dieser Umstand ist Herrn Fischbach leider entfallen. Es darf und muss dem Stadtrat vorbehalten bleiben, einmal getroffene Entscheidungen neu zu überdenken, und diese zum vermeintlichen Wohle der Stadt auch wieder revidieren zu können. Nichts anderes ist hier mehrheitlich geschehen. Dass Investoren mit allen Mitteln versuchen, ihre wirtschaftlichen Ziele zu realisieren, ist legitim und Bestandteil unseres Systems. Allerdings müssen die eingesetzten Mittel rechtlichen Ansprüchen genügen. Das Zurverfügungstellen von Werten, sei es monetär oder auch in Sachmitteln, um einen Beschluss zu eigenen Gunsten zu erwirken, ist für mein Rechtsempfinden nach wie vor eine versuchte Bestechung. Auch hier hat der Stadtrat richtig gehandelt, nämlich das Angebot eines Investors nicht weiter zu diskutieren. Um so befremdlicher müssen die Aussagen eines Herrn Fischbach wirken. Quintessenz: Es ist schade, dass der Fraktionsvorsitzende einer Partei, die in der Vergangenheit sehr viel Positives für Prüm bewirkt hat, sich dermaßen über einen Ratsbeschluss echauffiert. Und das nur, weil ein bestimmter Investor möglicherweise nicht zum Zuge kommt. "Ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt." Ein Journalist verfasst seine Kommentare entsprechend seines Kenntnisstands. Die aufgeführten Fakten sollten genügen, dem Stadtrat Prüm in dieser Angelegenheit sehr wohl eine vorbildliche Ratsarbeit zu attestieren. Manfred Anders, Prüm

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