Wach werden, wach bleiben

Es kommt der erste Adventssonntag, wenn die erste Kerze am Adventskranz brennt. Aber die Adventsmärkte, das Weihnachtsgeschäft haben freilich längst schon begonnen. Sie warten nicht mehr geduldig auf "den lieben Advent".

Und an vielen Orten hängt schon seit Wochen Weihnachtsbeleuchtung. Als wollte der Markt den Advent nicht abwarten. Warum sollten sie auch? Sie haben ja auch nicht wirklich mit dem Advent zu tun.

Darüber zu klagen hilft nicht. Es liegt an uns, an jedem Einzelnen, wie wir versuchen, den Advent zu leben. Statt über den Stress der Vorweihnachtszeit zu jammern (und ihn dadurch noch größer zu machen), kann ich mir die Frage stellen: Was erwarte ich wirklich? Worauf hoffe ich? Wonach sehne ich mich? Dazu ist der Advent gedacht. Um dieses "Mehr" im Leben nicht zu verlieren. Um nicht zu vergessen, wozu wir leben, wohin der Weg geht, was uns als Ziel gesteckt ist.

Der Advent will uns wach machen. Warten erfordert Wachsamkeit. Wer auf das grüne Licht der Ampel wartet, schaut genau hin, um gleich losfahren zu können. Wer zu Hause auf Gäste wartet, hat die Ohren gespitzt, wann es läuten wird. Unser heutiges Leben erfordert von den meisten Menschen viel Wachsamkeit. Seid wachsam!

"Seid also wachsam!" Das ist der Sinn des Advents: wach werden, wach bleiben! Wie macht man das? Es ist im Grunde ganz einfach. Aber die einfachen Dinge tun wir oft einfach nicht. Wir brauchen Zeit zum Nachdenken. Pause. Innehalten. Still werden. Noch stiller. Und vor allem: Beten! Nichts hilft mehr, wach zu werden, als das Gebet. Es bringt so viel in Ordnung, innerlich. Die Gedanken klären sich, die Gefühle setzen sich wie ein aufgewirbeltes schlammiges Wasser, das sich allmählich beruhigt und wieder klar wird. Dann kann etwas geschehen, was unser Leben tief verändert. Dann wird es Advent, das heißt Ankunft. Dann kann Gott kommen, nicht wie ein Dieb, der überrascht, sondern wie ein Freund, der erwartet wird. Er schenke uns einen gesegneten Advent!

Pater Nathan Daniel MSFS,

Wallersheim

Glaube im Alltag

Wach werden, wach bleiben

Es kommt der erste Adventssonntag, wenn die erste Kerze am Adventskranz brennt. Aber die Adventsmärkte, das Weihnachtsgeschäft haben freilich längst schon begonnen. Sie warten nicht mehr geduldig auf "den lieben Advent". Und an vielen Orten hängt schon seit Wochen Weihnachtsbeleuchtung. Als wollte der Markt den Advent nicht abwarten. Warum sollten sie auch? Sie haben ja auch nicht wirklich mit dem Advent zu tun. Darüber zu klagen hilft nicht. Es liegt an uns, an jedem Einzelnen, wie wir versuchen, den Advent zu leben. Statt über den Stress der Vorweihnachtszeit zu jammern (und ihn dadurch noch größer zu machen), kann ich mir die Frage stellen: Was erwarte ich wirklich? Worauf hoffe ich? Wonach sehne ich mich? Dazu ist der Advent gedacht. Um dieses "Mehr" im Leben nicht zu verlieren. Um nicht zu vergessen, wozu wir leben, wohin der Weg geht, was uns als Ziel gesteckt ist. Der Advent will uns wach machen. Warten erfordert Wachsamkeit. Wer auf das grüne Licht der Ampel wartet, schaut genau hin, um gleich losfahren zu können. Wer zu Hause auf Gäste wartet, hat die Ohren gespitzt, wann es läuten wird. Unser heutiges Leben erfordert von den meisten Menschen viel Wachsamkeit. Seid wachsam! "Seid also wachsam!" Das ist der Sinn des Advents: wach werden, wach bleiben! Wie macht man das? Es ist im Grunde ganz einfach. Aber die einfachen Dinge tun wir oft einfach nicht. Wir brauchen Zeit zum Nachdenken. Pause. Innehalten. Still werden. Noch stiller. Und vor allem: Beten! Nichts hilft mehr, wach zu werden, als das Gebet. Es bringt so viel in Ordnung, innerlich. Die Gedanken klären sich, die Gefühle setzen sich wie ein aufgewirbeltes schlammiges Wasser, das sich allmählich beruhigt und wieder klar wird. Dann kann etwas geschehen, was unser Leben tief verändert. Dann wird es Advent, das heißt Ankunft. Dann kann Gott kommen, nicht wie ein Dieb, der überrascht, sondern wie ein Freund, der erwartet wird. Er schenke uns einen gesegneten Advent! Pater Nathan Daniel MSFS, Wallersheim

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