Weg ins soziale Abseits

Die Milchbauern von heute sind durch ausufernde Arbeitszeiten und nicht mehr kostendeckende Erlöse auf dem besten Weg, ins soziale Abseits zu geraten. Der momentane Milchpreis von zirka 25 Cent steht in keinem Verhältnis mehr zu stetig steigenden Produktions- und Lebenshaltungskosten.

Leider lassen uns Berufsverbände und Molkereien in dieser schwierigen Situation völlig im Regen stehen. Umso mehr begrüße ich die Möglichkeit, sich im Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) organisiert zu artikulieren, das Problem öffentlich zu machen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Berufskollegen, die der Arbeit des BDM skeptisch gegenüberstehen, sollten bedenken, dass nur Solidarität und damit Unterstützung einen Erfolg der Zielsetzung des BDM erreichen können. Ist die durch den BDM vertretene Milchmenge erst einmal groß genug, wird sich der Erfolg, nämlich ein fairer Milchpreis, ergeben. Die gelegentlich zitierte Bauernschläue nach dem Motto: "Wenn die BDM-Mitglieder einen höheren Milchpreis durchsetzen, profitiere ich auch davon", ist fehl am Platz. Allerdings sehe ich gerade in dieser unsolidarischen und damit letztlich selbstschädigenden Haltung die größte Gefahr für das Scheitern der Arbeit des BDM. Es wäre höchst bedauerlich, wenn wegen eines geringen Mitgliedsbeitrages das von allen Milchbauern verfolgte Ziel nicht erreicht werden könnte. Subventionen für die Landwirtschaft und millionenschwere Förderungen für den ländlichen Raum würden sich erübrigen, weil ein fairer Milchpreis die beste Konjunkturbelebung darstellen würde. Martin Igelmund, Kleinlangenfeld

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