125 Mal Blut gezapft

Schweich · Im Vereinshaus des Deutschen Roten Kreuzes herrschte am vergangenen Freitag voller Betrieb; schließlich galt es, dutzende von Menschen zu ehren. Für ihr jahrelanges Engagement hat Bürgermeister und erster Vorsitzender des DRK Schweich Berthold Biwer 125 Blutspendern eine Urkunde und Anstecknadel verliehen. Dabei zeichnete er auch Martin Prümm aus Fell und Josef Rößler aus Föhren für ihre 125ste Blutspende aus – ein Novum im Raum Schweich.

Denn um auf eine so hohe Anzahl von Spenden zu kommen, müssen Jahrzehnte ins Land gehen. „Bis etwa Anfang der 80er Jahre durfte man nur zwei Mal im Jahr Blut spenden, danach bis zu maximal sechs Mal“, sagt Hans-Jörg Mühlenhoff, Werbereferent des DRK-Blutspendedienstes in Rheinland-Pfalz und Saarland. „Im Raum Schweich sind die beiden daher die ersten, die 125 Mal gespendet haben.“ Rößler hat dementsprechend 1965 mit dem Spenden begonnen, Prümm bereits im Jahre 1961.

Für Rößler war es „ganz natürlich“, mit dem Blut spenden anzufangen, sagt der 69-Jährige. „Es hilft den Schwerstkranken, und dabei achte ich auch auf meine Gesundheit. Was will man mehr?“ Prümm sieht es ähnlich pragmatisch. „Ich habe mich gesund gefühlt, und mein Vater brachte mich auf die Idee, es mal mit der Spende zu versuchen“, erinnert sich der ebenfalls 69-Jährige. Im Laufe der Jahre konnte Prümm auch einige Arbeitskollegen für die gute Sache begeistern. Er selbst jedoch hat seine letzte Spende hinter sich gebracht. „Ich wurde ärztlich aus dem Verkehr gezogen“ lacht er. „Ansonsten hätte ich weiter gemacht.“

„Jeder Dritte braucht irgendwann in seinem Leben fremdes Blut – aber nur drei Prozent der Menschen in Deutschland spenden“, erinnert Mühlenhoff an diesem Abend eindringlich. Der demographische Wandel zeige sich auch hier deutlich: Immer ältere Menschen bräuchten Blut, immer weniger junge Leute spendeten es. Biwer lobt dementsprechend die zahlreichen regelmäßigen Spender im Raum Schweich. „Sie können zu Recht stolz auf sich sein!“

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