17-Jähriger muss wegen Mordversuchs sieben Jahre ins Gefängnis

Trier/Zemmer · Weil er im April aus Eifersucht seinen 18-jährigen Freund beinahe erstochen hätte, muss ein 17 Jahre alter Jugendlicher aus der Verbandsgemeinde Trier-Land für sieben Jahre ins Gefängnis. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

(sey/alf) Das sagte ein Sprecher des Trierer Landgerichts am Dienstagmorgen auf Anfrage von volksfreund.de. Der Angeklagte sei von der Ersten Großen Jugendkammer wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu einer Jugendstrafe verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, der Prozess war wegen des jugendlichen Angeklagten nicht öffentlich.

Der blutige Streit zwischen dem 17-jährigen Schüler und dem 18-jährigen Auszubildenden am 25. April hatte in der ganzen Region Entsetzen ausgelöst. Die beiden galten als Freunde, doch auf einem Feldweg am Ortsrand von Zemmer (Kreis Trier-Saarburg) waren die jungen Männer wegen der ehemaligen Freundin des Angeklagten in Streit geraten; dieser eskalierte später im Auto des Azubis. Mehrmals stach der 17-Jährige mit einem Messer zu, verletzte den ein Jahr älteren Kumpel schwer an Kopf, Hand und Bein. Dem Opfer gelang die Flucht; Anwohner aus Zemmer alarmierten Polizei und Rettungskräfte. Während der lebensgefährlich Verletzte mit dem Rettungshubschrauber in die Klinik geflogen wurde, drohte der Täter, sich von einem Aussichtsturm im Nachbarort Rodt zu stürzen. Dorthin war er mit einem Motorroller geflüchtet. Nach eindringlichen Appellen gelang es schließlich Polizei und Feuerwehr, den jungen Mann zum Verlassen des Turms zu bewegen. Er ließ sich widerstandslos festnehmen; gegen ihn erging Haftbefehl wegen versuchten Mordes. Zwei Tage nach der Tat kam dann die erlösende Nachricht aus dem Krankenhaus: Der Auszubildende schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Allerdings büßte er einen Teil seiner Sehkraft ein.

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