Ökumenische Hochzeit: Die zwei kleinsten Trierer Kliniken fusionieren

Trier · Novum in der rheinland-pfälzischen Klinik-Landschaft: Das Evangelische Elisabeth-Krankenhaus Trier und das katholische Marienkrankenhaus in Ehrang gehen zusammen. Damit entsteht das erste ökumenische Krankenhaus des Landes.

(sey) Wenn eine Ministerin wenige Tage vor Weihnachten kurzfristig eine Pressekonferenz anberaumt, ist eines gewiss: Es gibt eine schöne Bescherung. Und eine faustdicke Überraschung war es obendrein, was die Mainzer Gesundheits-Chefin Malu Dreyer (SPD) am Freitagmittag präsentierte: Die beiden kleinen der vier Trie rer Krankenhäuser gründen zum 1. Januar einen gemeinsamen Verbund. Dass zwei Kliniken fusionieren, ist zwar nichts Besonderes. Aber wenn das eine Krankenhaus einen katholischen Träger hat und das andere einen evangelischen, ist das schon eine Meldung, die aufhorchen lässt.

Die wichtigste Nachricht für die Mitarbeiter: Auch nach der Fusion sollen alle 830 Arbeitsplätze in den beiden Kliniken dies- und jenseits der Mosel erhalten bleiben. Möglicherweise kommen sogar noch neue dazu. Denn das Elisabeth-Krankenhaus erhält vom Land den Zuschlag für eine geriatrische Fachabteilung, die eine spezielle altersmedizinische Versorgung gewährleisten soll. Dafür war zuletzt Ehrang im Gespräch. Aber auch das Marienkrankenhaus wird nach Angaben der Ministerin aufgewertet. Dort sollen auch Naturheilverfahren angeboten werden.

Die wichtigste Nachricht für die Patienten: An eine Schließung oder Verlegung einzelner Abteilungen an das jeweils andere Verbundkrankenhaus ist nach der Fusion zunächst nicht gedacht. "Es gibt derzeit keine Pläne, an einer Stelle etwas zu schließen", sagt Bernd Weber, Vorstandschef des bundesweit größten evangelischen Krankenhausträgers Agaplesion. Die gemeinnützige Aktiengesellschaft übernimmt Dreiviertel der Geschäftsanteile des Elisabeth-Krankenhauses; die restlichen Anteile bleiben im Besitz des bisherigen Eigentümers, der Evangelischen Kirchengemeinde Trier.

Agaplesion und ihr katholisches Pendant, die Marienhaus GmbH der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, werden gemeinsam Träger des neuen Krankenhausverbundes sein.

Eine gute Nachricht hatte die Gesundheitsministerin auch noch für alle anderen Krankenhäuser der Region im Gepäck: "Es gibt keine Klinik, über deren Zukunft ich mir ernsthaft Sorgen mache."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort