Alarmierendes aus der Feuerwache

Trier · Etliche Stadtteile können von den Einsatzkräften der Trierer Berufsfeuerwehr nicht in der vorgeschriebenen Hilfsfrist von zehn Minuten erreicht werden. Die Situation der 54 Jahre alten Feuerwache am Barbara-Ufer ist in mehrfacher Hinsicht dringend diskussionswürdig. In den nächsten Monaten soll im Rahmen der Haushaltsberatungen über Standortfragen gesprochen werden.

 Einsatzzentrale der Berufsfeuerwehr Trier. Foto: Friedemann Vetter

Einsatzzentrale der Berufsfeuerwehr Trier. Foto: Friedemann Vetter

Was Herbert Albers-Hain, Leiter der Berufsfeuerwehr Trier, und Bürgermeister Georg Bernarding heute in einer Pressekonferenz mitteilten, glich in weiten Teilen dem Griff auf den roten Alarmknopf. Die Berufsfeuerwehr Trier hat eine Gefahrenanalyse erstellt, deren Ergebnisse im Stadtvorstand und im zuständigen Dezernatsausschuss vorgestellt worden sind. „Die Fakten sind auf dem Tisch, wir können die Situation nicht verschweigen“, sagte Bernarding. „Es muss was geschehen, und zwar in absehbarer Zeit.“ Probleme gibt es gleich mehrere: Zum einen ist die Bausubstanz der 54 Jahre alten Wache marode. Alleine eine Sanierung des Gebäudes würde vier Millionen Euro kosten, wie eine erste Untersuchung laut Bernarding ergab. Zudem muss diskutiert werden, wie die Sanierung bei laufendem Betrieb vonstatten gehen könnte.

Ein weiteres Problem: Durchschnittlich 40 Stundenkilometer schnell sind die Feuerwehrfahrzeuge durch die 18 Kilometer lange Stadt. Die gestiegene Verkehrsdichte hat auch dazu geführt, dass nur noch 65 Prozent der Einsätze die in Trier geltende „Einsatzgrundzeit“ von zehn Minuten erreichen, in denen die Fahrzeuge nach dem Alarm ausrücken und vor Ort sein müssen.

„Wir waren früher schneller“, bestätigt Albers-Hain. Gefahrenschwerpunkte, die nach der Feuerwehrverordnung die Stadt in bestimmte Risikoklassen einstuft, sind insbesondere die Innenstadt. Zudem können die Höhenstadtteile sowie Ruwer, Ehrang, Biewer, Pfalzel, Quint und das ebenfalls als höchste Risikoklasse eingestufte Hafengebiet nicht in der vorgegebenen Hilfsfrist erreicht werden.

Um das Stadtgebiet optimal zu versorgen, kämen künftig zwei Standorte in Frage: Eine Hauptwache im Innenstadtgebiet und eine Nebenwache für die nördlichen Stadtteile, beispielsweise in Ehrang. „Egal, welche Lösung wir finden: Sie wird Geld kosten, das die Stadt nicht hat“, resümierte Bernarding.

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