Auch Familien in Wohnungsnot

Trier · Nicht nur Studenten, auch Familien haben es in Trier schwer, Wohnungen zu finden. "So eng wie zurzeit war der Markt noch nie", bestätigt Maklerin Karin Wellmann. Besonderer Nachteil bei der Wohnungssuche: Kinder.

(woc) Die Wohnung ist für Kinder schlecht geschnitten, im Hausflur dürfen keine Kinderwagen stehen, ältere Hausbewohner möchten keinen Lärm: Schon am Telefon werden wohnungssuchende Familien mit Kindern offenbar häufig abgewiesen. "Uns hat man öfter klipp und klar gesagt: keine Kinder", berichtet Isabell Meurer nach acht Monaten Wohnungssuche. Familie Hubertz hat sogar zweieinhalb Jahre erfolglos nach einer Bleibe gesucht: "Keiner wollte uns - wegen unserer Kinder", berichtet Mutter Carolin Hubertz. Ein Vater von dreijährigen Zwilligen bestätigt: "Die Vermieter erklären einem schon am Telefon, die Wohnung sei zu klein oder Kinder würden nicht zum Haus passen." Bei allen drei Familien gehen jeweils Mutter und Vater festen Jobs mit geregelten Einkommen nach.

"Kinder sind bei der Wohnungssuche in Trier definitiv ein Nachteil, auch, wenn das hart klingt", sagt Karin Wellmann, seit 20 Jahren Maklerin in Trier. Besonders größere Wohnungen seien so knapp, dass Vermieter unter etlichen Bewerbern auswählen könnten. "Viele haben dann Angst, dass Kinder für Unruhe sorgen oder in der Wohnung etwas kaputt machen könnten", sagt Wellmann. Dazu kommt, dass die Mieten für Wohnungen in guten Lagen so hoch sein, dass Familien selbst bei zwei Einkommen kaum dafür aufkommen können. Mit zehn Euro pro Quadratmeter liegen die Kaltmieten häufig gut 2,70 über dem aktuellen Trierer Mietspiegel.

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