Bad Bertrich: Clara Viebig privat

Der Kreis Cochem-Zell, die Clara-Viebig-Gesellschaft, der Rhein-Mosel-Verlag und die Gemeinde Bad Bertrich laden für Samstag, 21. Oktober, zu den 15. Bad Bertricher Literaturtagen ein. Es geht um das letzte Buch der im Januar verstorbenen Journalistin Carola Stern: "Kommen Sie, Cohn!" Stern erzählt die Geschichte der Schriftstellerin Clara Viebig und ihres Mannes, dem Verleger Friedrich Carl Cohn.

Den Titel hat sie dem Gedicht "An meinem 75ten" von Theodor Fontane entnommen. Die letzte Zeile "Kommen Sie, Cohn!" spielt auf die Wertschätzung der gebildeten Juden an, die Fontane gratuliert hatten. Der Vers nennt Friedrich Theodor Cohn, der als Teilhaber des Verlages von Fontanes Sohn Friedrich Fontanes Werke verlegte.

Fontane war es, der Clara Viebigs Talent erkannte und ihr zum Schreiben riet. So lernte sie "Fritz" Cohn kennen. Die Familie Cohn und Claras Mutter lehnten diese Ehe ab, ein Jude in ihrer preußischen Beamtenfamilie war undenkbar. Fontane war es, der bei Mutter Viebig ein Wort für Cohn einlegte.

Der Leser begleitet die beiden auf ihrem gemeinsamen Weg, der mit Cohns Tod im Februar 1936 endete. Er erfährt viel über die private Clara Viebig, ihre Ehe, den Sohn Ernst und die geistigen Strömungen der Epoche um die Jahrhundertwende und den Judenhass, für den in dieser Zeit der folgenschwere Begriff "Antisemitismus" geprägt wurde.

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