Ballonfahrt: Völlig losgelöst (Video)

Es ist 5.30 Uhr morgens im Schweicher Industriegebiet. Im Osten glüht der Himmel rot - im Westen ist es noch dunkel. Es ist kurz vor Sonnenaufgang. Eine gute Zeit, um Ballon zu fahren - volksfreund.de ist mit in die Höhe gestiegen.

Die Welt ist noch still. Nur vereinzelte Vögel zwitschern, während sich das Ballonfahrerteam von Werner Wäschenbach an die Arbeit macht, um den Ballon zu starten. Der wichtigste Faktor ist natürlich das Wetter. Und deshalb geht es so früh los. "Die so genannte Thermik, das Aufsteigen aufgeheizter Luft, ist für Paraglider und Segelflieger notwendig, um sich in den Himmel zu schrauben. Wir Ballonfahrer können sie aber weniger gebrauchen," erläutert der Pilot. Dazu sei der Ballon zu wenig steuerbar. Diese thermischen Luftblasen, die sich im Laufe des Tages durch Sonneneinstrahlung entwickeln, können durch allzu rasche Aufwärtsbewegung den Ballon vom Kurs abbringen. Überhaupt hat der Pilot nicht viel Einflussnahme auf den Kurs. Er kann den Ballon nur in der Horizontalen steuern: Durch Zufuhr von heißer Luft kann er hinaufschweben - oder aber durch Öffnen eines Ventils herabsinken. Dann muss er sich auf die Windrichtungen einlassen, die in verschiedenen Höhen zur Verfügung stehen. Und so geht die Fahrt vom Industriegebiet aus in Richtung Trier. Immer kleiner werden die Rebstöcke der Weinlage Thörnischer Ritsch, die wir unter uns lassen, und ein spektakuläres Panorama tut sich auf. In einer Höhe von 500 Metern ist die Sicht so gut, dass das Trierer Tal und die Autobahnbrücke gut erkennbar sind. Schon von weitem sichtbar ist die Rauchfahne der Industrieanlagen am Trierer Hafen, während sich die Mosel stahlblau durch das Tal schlängelt. Über dem Meulenwald verflüchtigt sich indes der Frühnebel. Währenddessen fährt ein Winzer mit seinem Traktor durch den Weinberg. Das Knattern seines Gefährts vertreibt die Stille. Die Sonne steigt höher - der Tag beginnt, die Thermik kommt. Werner Wäschenbach leitet den Landeanflug ein, lässt Luft ab, so dass der Ballon sinken kann. Sachte landet der er auf dem Föhrener Flugplatz, und eine Fahrt in die Stille endet.

Mehr Ballons gibt es auf der Mosel Ballon Fiesta 2008 im Industriepark Region Trier am Flugplatz Trier-Föhren zu sehen. Am 29. und 30. August treffen sich 65 Heißluftballon-Teams aus acht europäischen Ländern.

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