Bernkastel-Kues/Traben-Trarbach: Unterschiedliche Reaktionen auf Kooperationsgebot

Die verpflichtende Kooperation zwischen den beiden Mittelzentren Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach, Teil des neuen Landesentwicklungsprogramms (LEP IV), wird bleiben. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen Innenstaatssekretär Roger Lewentz und Kommunalpolitikern (Bürgermeister, Ratsmitglieder) aus beiden Städten.

(sim) Beide Kommunen hatten im Vorfeld teils harsche Kritik an dem Gebot geäußert, in Zukunft bei wichtigen Entscheidungen (Schulen, Einzelhandel) den Stadtrat der jeweils anderen Kommune in die Entscheidung einbinden zu müssen (der TV berichtete). Die Reaktionen in den beiden Städten fallen allerdings unterschiedlich aus. Das Ergebnis sei eine „Farce“, sagt der Bernkastel-Kueser Stadtbürgermeister Wolfgang Port. „Es gibt nicht einmal ansatzweise vernünftige Argumente für ein Kooperationsgebot “, führt er aus. Nach seiner Meinung gibt es die Verpflichtung nur, damit Traben-Trarbach als Mittelzentrum gehalten werden kann. Port befürchtet, dass durch das Kooperationsgebot beide Kommunen geschwächt werden.

„Für Bernkastel-Kues ist die zu schluckende Kröte größer“, gibt die Traben-Trarbacher Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus zu. Schließlich sei Traben-Trarbach nur Juniorpartner.Die Angst des Kollegen teilt sie aber nicht. „Wir müssen nach vorne schauen und versuchen unseren Status zu halten“, sagt sie. Ohne eine Kooperation wäre der Status von Traben-Trarbach als Mittelzentrum in Gefahr, sagt Staatssekretär Lewentz.

Um Bernkastel-Kues macht er sich keine Sorge. „Die Stadt wird in zehn Jahren eher besser da stehen als heute“, sagt er. In diesen zehn Jahren sollen beide Städte nach Feldern suchen, auf denen sie kooperieren können. Gebe es diese nicht, drohten den Kommunen aber keine Sanktionen und kein Fördergeld-Entzug.

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