Blick in den Geheimbereich der Bundeswehr

Trier · Die Wehrtechnische Dienststelle 41, kurz „E-Stelle“, in Trier hat am Wochenende ihr 50-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür gefeiert. Wo sonst unter strenger Geheimhaltung Panzer und Landfahrzeuge für den militärischen Bereich getestet werden, konnten nun Interessierte hinter die Kulissen blicken.

Blick in den Geheimbereich der Bundeswehr
Foto: Hans-Peter Linz

Die „E-Stelle“ ist mit ihren speziellen Teststrecken und Test-Labors in Deutschland einmalig. In den 80er-Jahren wurde hier der Kampfpanzer Leopard 2 auf Herz und Nieren geprüft. Heute sind Radfahrzeuge bedeutender geworden. „Wir müssen die Fehler der Fahrzeuge vor dem Einsatz herausfinden, denn auf freier Strecke liegen zu bleiben, zum Beispiel in Afghanistan, kann tödlich enden,“ erläutert der Direktor Elmar Wassenberg.

Ein Parade-Beispiel dafür ist die Entwicklung des All-Terrain-Fahrzeugs „Dingo“. Ein zweiachsiger Transporter mit Panzerung und leichter Bewaffnung, der von der Bundeswehr für Patrouillen in Afghanistan eingesetzt wird. Dieses Fahrzeug wurde in Trier mit entwickelt und von den Testfahrern unbarmherzig über besonders gefährliche Geländeprofile auf dem Trierer Grüneberg gejagt.

Nun tut der 200-PS-Turbo-Diesel auf Basis eines Mercedes Unimog seinen Dienst in Afghanistan. Am Tag der offenen Tür am Wochenende zeigten Testfahrer die Leistungsfähigkeit des „Dingo“ und boten Testfahrten für die Öffentlichkeit an. Eine Panzer-Vorführung durfte natürlich nicht fehlen. Und so zeigten die Techniker, wie der Motorblock eines Leopard 2 in nur zehn Minuten gewechselt werden kann.

Als Höhepunkt fuhr der „Leo“ dann über zwei ausgemusterte PKW – von denen nicht mehr viel übrigblieb. Übrigens: Mit 350 Beschäftigten ist die WTD 41 ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Trotz Krise sind derzeit freie Stellen offen. „Wir suchen besonders Ingenieure,“ verrät Direktor Wassenberg.

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