CDU: Wer tritt an gegen Kurt Beck?

Mainz · In der Landes-CDU reift die Entscheidung, wer Herausforderer von Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) bei der Landtagswahl 2011 wird. Im Rennen sind Parteichef Christian Baldauf (42) und die Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner (36).

(fcg) Die Felle des Bären sind in den Städten und Gemeinden sowie in Berlin verteilt, Kommunal- und Bundestagswahlen gelaufen. Die Konzentration richtet sich nun auf die Landtagswahl 2011, für die es noch keinen genauen Termin gibt. Für die SPD tritt der seit 1994 amtierende Ministerpräsident Kurt Beck (60) an. Er hat weiter „Lust auf Politik“ und würde nach eigenem Bekunden die volle Legislaturperiode von fünf Jahren absolvieren. Die spannende Frage lautet, wer CDU-Spitzenkandidat wird.

Seit geraumer Zeit ist es in der seit vielen Jahren krisengeschüttelten Partei still. Die Union will ein Desaster wie 2006, als Christoph Böhr und Peter Rauen um die Spitzenkandidatur stritten und der Wahluntergang folgte, unbedingt vermeiden. Abgeordnete und Funktionäre betonen, die K-Frage müsse einvernehmlich geregelt werden. Der geschäftsführende Landesvorstand hat diese Woche einen Fahrplan für die Kandidatenkür diskutiert, der am 18. November im Landesvorstand beschlossen werden soll.

Nach allgemeiner Einschätzung genießt Partei- und Fraktionschef Christian Baldauf das Erstzugriffsrecht. Der Jurist wollte sich nach der Bundestagswahl äußern, hat das aber noch nicht getan. Obwohl es Baldauf gelungen ist, Ruhe herzustellen, gilt seine Kandidatur keinesfalls als ausgemacht. Während der auch gehandelte ehemalige CDU-Fraktionschef im Bundestag, Friedrich Merz, abgesagt hat, wird eine parteiinterne Konkurrentin immer stärker als Gegenspielerin von Platzhirsch Beck gehandelt: Julia Klöckner aus Bad Kreuznach, mit sattem Ergebnis wieder in den Bundestag gewählt, stellvertretende Landesvorsitzende und seit wenigen Tagen Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Die junge Winzertochter gilt als beliebt und volksnah – Attribute, die auch Beck zugeschrieben werden und maßgeblich für seine Erfolge waren. Über ihre Ambitionen hat sich Klöckner öffentlich bislang nicht geäußert. Insider meinen, dass ihr neues Amt in Berlin keinesfalls hinderlich, sondern hilfreich sein wird, um Beck anzugreifen. Andere glauben, Klöckner werde sich eher bemühen, ihre gut dotierte Stellung auszubauen.

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