Chronologie eines Verschwindens: Sieben Wochen war Maxim Beck weg

Trier · Am 29. Juli verschwand der Trierer Student Maxim Beck spurlos. Eine großangelegte Suche der Polizei und private Aktionen seiner Familie und Freunde waren auf keinerlei Spuren des 28-Jährigen gestoßen. Vorgestern ist Maxim Beck lebend in Rumänien gefunden worden. Der TV zeigt eine Chronologie seines Verschwindens.


23. Juli: Maxim Beck feiert abends mit Freunden in einer Trierer Disco. Es ist das letzte Mal, dass ihn Freunde vor seinem Verschwinden sehen. Der junge Mann, der in Kurganinsk (Russland) geboren wurde, gilt als stiller und zurückhaltender, fast scheuer Mensch, der gern mit seinem Mountainbike allein Fahrradtouren unternimmt. 25. Juli: Der 28-jährige Student telefoniert mit seiner in Dresden lebenden Mutter. Nichts deutet darauf hin, dass er in Schwierigkeiten stecken könnte, berichten die Eltern später. 29. Juli: Um 18.24 Uhr versucht Maxim Beck, seine Eltern in Dresden anzurufen – ohne Erfolg. Sie sind zu diesem Zeitpunkt beim Einkaufen. Als sie wenig später ihren Sohn auf dessen Mobiltelefon zurückrufen wollen, geht Maxim Beck nicht mehr an sein Telefon. Jeder weitere Versuch, den Sohn zu erreichen, schlägt fehl. Die Eltern denken sich nichts dabei, schließlich erwarten sie ihn am nächsten Tag in Dresden. Maxim hat bereits vor einem Monat ein Flugticket von Frankfurt-Hahn nach Berlin gekauft. 30. Juli: Maxim Beck soll an diesem Tag mit dem Flugzeug vom Hunsrückflughafen in Berlin eintreffen. Von dort hatte er geplant, mit dem Zug weiter zu seiner Familie nach Dresden zu fahren. Doch in Berlin kommt er nie an. Die Polizei bestätigt später, dass er den Flieger in Frankfurt-Hahn nie bestiegen hat. Seit diesem Tag gilt er als vermisst. 4. August: Maxims Bruder Viktor Beck reist eilig von Dresden nach Trier. Zusammen mit Freunden und Kommilitonen des Studenten verteilen sie Flugblätter mit dem Konterfei Maxim Becks. Bei der Polizei gibt die Familie eine Vermisstenanzeige auf. 6. August: Die aufgestellte Sonderkommission „Maxim“ durchkämmt mit einer Hundertschaft, unterstützt von Spürhunden und einem mit Wärmekamera ausgerüsteten Hubschrauber ein unwegsames Waldstück auf dem Trierer Petrisberg. Dort war das Mobiltelefon Maxim Becks vor seinem Verschwinden an einem Funkmast zuletzt eingeloggt gewesen. Hinweise auf den Verbleib des Slawistik-Studenten finden sie nicht. Am Nachmittag wird die Suche abgebrochen. 8. August: Am Morgen sammeln sich Freunde Maxims um seine Bruder Viktor, um vom Trierer Hauptbahnhof mit einer privaten Suchaktion nach dem Verschwundenen entlang der Mosel von Konz bis Schweich zu forschen. Auch freiwillige Helfer unterstützen die Suche. Es werden Kleidungsstücke und Turnschuhe gefunden, die jedoch nicht von Maxim stammen, wie sich bei den polizeilichen Untersuchungen später herausstellt. 11. August: Die Soko „Maxim“ sucht erneut mit einer Hundertschaft am Petrisberg, in Olewig, Mariahof und auf dem ehemaligen Kasernengelände Castelnau nach dem jungen Mann. Auch das Wohnumfeld Becks im Trierer Stadtteil Feyen wird abgesucht – wieder ohne Erfolg. Familie und Freunde Maxim Becks sowie die Polizei geben die Hoffnung auf, den jungen Mann noch lebend zu finden. Es wird davon ausgegangen, dass er verunglückt oder einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sein muss. 25. August: Eine Suche per Polizei-Helikopter mit Wärmebildkamera nach dem Verschwundenen bleibt ohne Ergebnisse. Die Polizei schließt die Suche nach Maxim Beck vorerst ab. 15. September: Maxim Beck taucht in einer kleinen Stadt namens Oltenita, 60 Kilometer südlich der rumänischen Hauptstadt Bukarest, in verwirrtem Zustand auf.

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