Creditreform Trier: Rückgang bei Firmeninsolvenzen

Trier · 2008 wird in der Region Trier nicht als Krisenjahr in die Geschichte eingehen. Trotz aller Unkenrufe hält sich die Region bei der Pleiteentwicklung noch gut. Doch die Aussichten für das kommende Jahr verschlechtern sich.

(hw) Die Insolvenz-Spezialisten von der Wirtschaftsauskunftsdatei haben die Pleiteentwicklung ganz genau im Blick. Zum ersten Mal seit dem Jahr 2003 verzeichnen die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland wieder eine steigende Tendenz: Während im Gesamtjahr 2007 noch 29 150 Unternehmensinsolvenzen gezählt worden waren, sind es aktuell 650 mehr – das entspricht einem Anstieg von 2,2 Prozent (29 800).

Doch die Region Trier schlägt sich bisher noch gut. Guido Joswig, Sprecher von Creditrefom Trier: „Dem gegenüber ist in der Region Trier 2008 noch mit einem Rückgang der Unternehmenspleiten gegenüber dem Vorjahr zu rechnen. Die Prognose zeigt noch einen leichten Rückgang um 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.“

Waren es in der Region Trier 2007 noch 156 Unternehmen über deren Vermögen eine Insolvenz eröffnet oder die Eröffnung mangels Masse abgewiesen wurde, so sind es in diesem Jahr nach Creditreform-Hochrechnungen wohl nur 152 Unternehmenspleiten. „Doch für das kommende Jahr rechnen alle Experten und auch wir mit einem Anstieg der Firmeninsolvenzen, wenn auch vielleicht nicht so stark wie bundesweit“, sagt Joswig.

Die meisten Unternehmensinsolvenzen sind in diesem Jahr im Kreis Bernkastel-Wittlich mit 55 Pleiten zu verzeichnen. Es folgen die Stadt Trier mit 34 und der Kreis Trier-Saarburg mit 28 Firmeninsolvenzen. Die wenigsten Unternehmenspleiten sind aus dem Kreis Vulkaneifel mit nur neun insolventen Firmen zu vermelden. Dort waren es im Vorjahr immerhin noch 21 Firmen, die den Gang zum Amtsgericht antreten mussten.

Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen in Deutschland geht erstmals seit der Einführung der Insolvenzordnung im Jahre 1999 zurück. Waren es in 2007 noch 105 300 private Insolvenzverfahren, so ist bundesweit die 100 000er-Marke in diesem Jahr unterschritten worden. 98 500 Verbraucherinsolvenzen in diesem Jahr bedeuten bundesweit einen Rückgang von 6,5 Prozent. „Auch in der Region Trier sind im Vergleich zum Vorjahr bei den Privaten Rückgänge zu verzeichnen, wenn auch geringerer Natur“, sagt Guido Joswig dem TV.

Für dieses Jahr geht die Creditreform in der Region mit 435 Privatinsolvenzen (Vorjahr 443) und damit mit einem Rückgang von 1,8 Prozent aus. In der Stadt Trier gab es mit 145 Verbraucherinsolvenzen die meisten Privatpleiten, gefolgt von Bernkastel-Wittlich mit 106 und Trier Saarburg mit 85 privaten Pleiten. Am besten schneidet wieder der Landkreis Vulkaneifel mit lediglich 27 Verfahren ab.

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