Daun: Ausgang der Landratswahl unterschiedlich gedeutet

Die Landratswahl im Kreis Vulkaneinfel ist entschieden: Heinz Onnertz hat die Wahl deutlich gewonnen. Der unterlegene Kandidat Gordon Schnieder (CDU) konnte sich der innerparteilichen Unterstützung dennoch gewiss sein.

Auch in den Tagen danach ist die Landratswahl, die Amtsinhaber Heinz Onnertz (parteilos) mit 67,45 zu 32,55 Prozent gegen CDU-Herausforderer Gordon Schnieder gewonnen hat (der TV berichtete), kreisweit Gesprächsthema Nummer eins. Der TV hat weitere Stimmen eingefangen.

Die Wahl ist gelaufen, und es steht fest: Heinz Onnertz bleibt auch die nächsten acht Jahre Landrat im Vulkaneifelkreis. In den fünf Rathäusern des Kreises, die mit Ausnahme dessen in Hillesheim von CDU-Bürgermeistern geführt werden, löste sich die Hoffnung auf einen CDU-Landrat in Luft auf. Matthias Pauly aus Gerolstein sagte: "Ich hatte gehofft und geglaubt, dass Gordon Schnieder den Abstand zum Amtsinhaber verringern kann und mehr als 40 Prozent erreicht. Es hat nicht geklappt, das ist bedauerlich."

Gar "Sorgen" bereitete ihm die geringe Wahlbeteiligung. Während sie kreisweit noch bei 47,6 Prozent lag, schnitt die Verbandsgemeinde Gerolstein in dieser Hinsicht mit 41 Prozent am schlechtesten ab, in der Stadt Gerolstein lag sie teilweise um, in einigen Wahllokalen sogar unter 30 Prozent. Werner Arenz von der Oberen Kyll meinte: "Der Bürger hat entschieden, und diese Entscheidung verdient Respekt." Es habe sich "trotzdem gezeigt, dass der CDU-Kandidat ein Hoffnungsträger ist, der gewaltig an Bekanntheit und Format zugelegt hat".

Das besonders schwache Abschneiden von Schnieder an der Oberen Kyll begründet der Bürgermeister damit, "dass bei uns die Anhänger von FWG und die SPD über proportional vertreten und engagiert sind". Zur Wahlbeteiligung sagte Arenz: "Das stimmt mich besonders traurig, und mir fehlt dafür auch das Verständnis dafür, schließlich ist das Wahlrecht ein hohes Gut der Demokratie."

Besonders betroffen war Werner Klöckner aus Daun. Er hatte Schnieder zur Kandidatur bewegt und gilt als sein größter Unterstützer in der Partei. Dementsprechend ernüchtert sein Fazit: "Ich bin sehr enttäuscht über den so deutlichen Wahlausgang. Ich war zwar nie überzeugt davon, dass wir die Wahl gewinnen werden, habe es dennoch von Anfang an ge hofft." Wichtig ist in seinen Au gen aber auch, "dass Gordon Schnieder persönlich keinen Schaden genommen, sondern vielmehr bewiesen hat, dass er für höherwertige Aufgaben prädestiniert ist. Unser Kandidat hat eine politische Zukunft."

Auf die Frage, wie die Zusammenarbeit mit Heinz Onnertz künftig aussehen werde, sagte Klöckner: "Unverändert." Freudentöne waren hingegen aus dem Rathaus in Hillesheim zu hören. So sagte die parteilose Heike Bohn: "Ich bin froh und glücklich, dass Heinz Onnertz mit einem solch guten Ergebnis wiedergewählt wurde und wir unsere konstruktive Zusammenarbeit fortsetzen können."

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