Die Generation 50 plus verliert: Rentenerhöhung hilft nur wenigen Jahrgängen

Das Topthema im TV: Der Regierungsbeschluss über die außerplanmäßige Rentenerhöhung führt nach Angaben der Linksfraktion im Bundestag zu finanziellen Einbußen bei künftigen Rentnergenerationen. Die Linke stützt sich dabei auf detaillierte Berechnungen der Arbeitnehmerkammer Bremen.

(vet) Kommt die Rentenerhöhung wie geplant, erhalten mindestens 20 Rentner-Jahrgänge ab 2011 insgesamt weniger Rente als nach den heute geltenden Bestimmungen. Nach dem Kabinettsbeschluss sollen die gesetzlichen Altersbezüge zum 1. Juli um 1,1 Prozent steigen, 0,65 Prozent mehr, als es die gegenwärtige Rentenanpassungsformel erlaubt.

Erreicht wird die außerplanmäßige Erhöhung dadurch, dass der so genannte Riester-Faktor, der den Rentenanstieg dämpfen soll, für zwei Jahre ausgesetzt wird. Die so entstehenden Mehrkosten für die Rentenversicherung sollen aber 2012 und 2013 wieder abgeschmolzen werden. Dadurch sinkt das Rentenniveau auch in den Folgejahren.

Die gleiche Rente wie nach dem geltenden Recht ergibt sich nach den Bremer Berechnungen erst wieder für Neurentner, die nach 2030 ihren Ruhestand antreten. So liegt die Standardrente für einen Ruheständler, der 2013 in Rente geht, im Schnitt zwei Euro pro Monat niedriger als nach jetzigem Stand.

Unterstellt ist dabei eine Rentenlaufzeit von 18 Jahren. Ein Arbeitnehmer, der 2014 in Rente geht, verliert über den Zeitraum bis 2030 rund 443 Euro seiner Altersbezüge. Wer 2020 in Rente geht, verliert bis 2030 insgesamt 313 Euro.

Gewinner des Rentenbeschlusses sind die heutigen Rentner und alle, die bis 2010 in Ruhestand gehen. Dagegen würden die Rentnerjahrgänge zwischen 2011 und 2030 durch den Gesetzentwurf schlechter gestellt. „Die wahren Verlierer sind die heute zwischen 50- und 60-jährigen, die sowohl einen höheren Rentenbeitrag leisten müssen als auch niedrigere Renten erhalten“, kritisierte der rentenpolitische Sprecher der Linken, Volker Schneider.

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