Dioxin-Fleisch: Untersuchung noch nicht abgeschlossen
Trier-Saarburg · Rund 400 Kilogramm Schweinefleisch liegen in einem Betrieb im Kreisgebiet Trier-Saarburg derzeit "auf Eis". Der tiefgefrorene, aus Irland stammende Schweinebauch wird zum zweiten Mal auf seine Dioxin-Belastung überprüft.
(woc) Eine erste Untersuchung hatte vor Weihnachten einen überhöhten Dioxin-Gehalt ergeben. In den Handel ist das Fleisch nicht geraten (der TV berichtete).
Das Veterinäramt des Kreises Trier-Saarburg hat die rund 400 Kilogramm Schweinebauch, die noch in dem Betrieb lagern, versiegelt. Sollte die zweite Untersuchung den überhöhten Dioxin-Wert bestätigen, muss das tiefgefrorene Fleisch vernichtet werden. "Darüber muss der Betrieb uns dann den entsprechenden Nachweis erbringen", erklärt Martina Bosch, Pressesprecherin der Kreisverwaltung Trier-Saarburg auf TV-Anfrage.
Dass in Irland durch verseuchtes Futter Schweinefleisch mit krebserregendem Dioxin in Umlauf gekommen ist, war Anfang September bekannt geworden. Die EU hatte daraufhin eine Schnellwarnung erlassen, nach der alle EU-Mitglieder prüfen mussten, in welche Betriebe belastetes Fleisch gelangt ist. Über das Mainzer Ministerium für Verbraucherschutz wurde das Veterinäramt im Kreis Trier-Saarburg Anfang Dezember mit der Prüfung eines Betriebes im Kreisgebiet beauftragt.
Rund 1870 Kilogramm Schweinefleisch waren über einen nordrhein-westfälischen Zwischenhändler von Irland in den Betrieb gelangt. Die knapp 1900 Kilo verteilten sich auf drei Chargen. Von allen dreien hatte das Veterinäramt Proben gezogen und an die Landesuntersuchungsanstalt in Koblenz geschickt. "Zwei Chargen waren ohne Belastung, bei der dritten haben wir einen erhöhten Dioxinwert festgestellt", erklärt Achim Ginkel, Sprecher des Landesuntersuchungamtes, auf TV-Anfrage.
Laut EU-Verordnung muss das Fleisch jedoch generell zweimal analysiert werden. Das Institut für Lebensmittelchemie in Speyer hat inzwischen auch die zweite Untersuchungen durchgeführt. "Das Ergebnis der zweiten Analyse wird in den nächsten Tagen vorliegen", erklärt Ginkel. "Wir gehen davon aus, dass die Dioxin-Belastung sich bestätigt". "Von dem potenziell belasteten Fleisch ist kein Gramm in den Handel geraten", versichert Monika Bosch von der Kreisverwaltung. "Den fleischverarbeitenden Betrieb in unserem Kreis trifft keine Schuld und die Firma hat auch sehr gut mit uns zusammengearbeitet."
Laut Grenzwert darf Schweinefleisch höchstens ein Piktogramm Dioxin je Gramm Fett enthalten. Das entspricht einem Billionstel Gramm (10 hoch -12) pro Gramm Fett. In dem verseuchten Schweinebauch waren in der ersten Untersuchung zehn Piktogramm Dioxin pro Gramm Fett festgestellt worden. Der Grenzwert war damit um das Zehnfache überschritten.