Duo Merkel/Juncker geißelt Gier

Trier · Rund 3000 Zuhörer haben am Mittwochabend in Trier den Auftritt der CDU-Bundesvorsitzenden Angela Merkel verfolgt. Gemeinsam mit Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker attackierte die Bundeskanzlerin die Auslöser der Finanzkrise.

 Foto: Roland Morgen

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 Die Ordner der CDU Trier bereiten sich auf ihren Einsatz vor. Rechts Ordnungsdienst-Chef Bernd Michels. TV-Foto: Roland Morgen

Die Ordner der CDU Trier bereiten sich auf ihren Einsatz vor. Rechts Ordnungsdienst-Chef Bernd Michels. TV-Foto: Roland Morgen

 Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Wahlkampfauftritt vor der Porta Nigra in Trier. Foto: Friedemann Vetter

Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Wahlkampfauftritt vor der Porta Nigra in Trier. Foto: Friedemann Vetter

 Bad in der Menge: Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Weg zur Porta Nigra, begleitet vom CDU-Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster (rechts). TV-Foto: Friedemann Vetter

Bad in der Menge: Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Weg zur Porta Nigra, begleitet vom CDU-Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster (rechts). TV-Foto: Friedemann Vetter

 Die Kanzlerin im Gespräch mit CDU-Politikern. Foto: Friedemann Vetter

Die Kanzlerin im Gespräch mit CDU-Politikern. Foto: Friedemann Vetter

(sey) Was für ein Kontrast-Programm: Am Montag in Danzig noch ganz Staatsfrau beim 70. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen, war Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch in Trier und Ludwigshafen wieder ganz die CDU-Bundesvorsitzende und als solche mitten im Wahlkampf. Der 55-Jährigen scheint das derzeitige Pendeln zwischen Regieren und Agitieren nichts auszumachen. Macht ja auch Laune, wenn die Umfragen seit Wochen eine schwarz-gelbe Mehrheit melden. Dass dies keine Bank ist, auf der man sich ausruhen kann, weiß Merkel natürlich. Und deshalb absolviert die CDU-Chefin bis zum 27. September einen regelrechten Wahl-Marathon mit durchschnittlich zwei Großkundgebungen täglich.

Am Mittwochabend wurde die CDU-Bundesvorsitzende vom christsozialen Nachbarn Jean-Claude Juncker begleitet. Ein gutes Duo: Juncker gab sich gewohnt locker ("Mein Privileg als Ehrenbürger ist es, hier gratis bestattet zu werden"), Merkel dagegen etwas ernsthafter. Thematisch aber lagen sie auf einer Wellenlänge. Etwa beim Thema Finanzkrise. Da geißelten die Duzfreunde unisono das Verhalten von Bankern und Finanzinvestoren, deren "Gier die Welt erst dahin getrieben hat, wo wir jetzt sind" (Merkel). Beide Politiker kündigten an, dafür zu sorgen, "dass es künftig Regeln gibt, damit sich so etwas nicht wiederholt".

Scharfe Kritik äußerte die CDU-Chefin an völlig überzogenen Bonuszahlungen sowie der Millionen-Abfindung für den scheidenden Arcandor-Vorstandschef Karl-Gerhard Eick. "Die Mitarbeiter bangen um ihre Arbeitsplätze. Und der Chef, der da ein halbes Jahr gearbeitet hat, geht mit 15 Millionen Euro nach Hause. Das ist nicht unser Land", sagte Merkel.
Zuletzt war Angela Merkel vor vier Jahren in Trier. Nach ihrer halbstündigen Rede flog sie zurück nach Berlin. Am Donnerstag, 24. September, spricht SPD-Herausforderer Frank-Walter Steinmeier vor der Porta.

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