Eine Nummer zu groß

Berlin · Keine echte Chance beim Überflieger der Liga, Alba Berlin: Für Basketball-Bundesligist TBB Trier wurde die Reise an die Spree zur Lehrstunde. Beim 89:78 hatten die Berliner den Gast vor über 8000 Zuschauern gut im Griff. Für die TBB könnte es aber eine Revanche geben - im BBL-Pokal.

Laut sagen wollte es niemand. Aber insgeheim hatte sich mancher Trierer Fan schon gedacht, dass Alba Berlin - der Spitzenreiter, der haushohe Meisterschafts-Favorit - vielleicht auch einmal zu Hause fällig sein könnte. In der im September eröffneten O2-World, die mit 8000 Zuschauern im Spiel gegen Trier gerade mal gut zur Hälfte gefüllt ist. Die TBB hatte schließlich zuletzt den Tabellenzweiten Oldenburger geschlagen. Zudem feierten mit dem lange verletzten Center George Evans und dem erst vor wenigen Tagen verpflichteten Flügelspieler Kevin Houston zwei Spieler ihre Pflichtspiel-Premiere in Trier. Beide saßen zu Beginn auf der Bank, wurden aber bereits im ersten Viertel eingewechselt.
Schließlich musste TBB-Trainer Yves Defraigne häufig intervenieren, nachjustieren, die Spieler neu einstellen. Echter Glaube an eine Sensation konnte da nur bei den ganz hartgesottenen Optimisten unter den vielleicht 60 mitgereisten TBB-Fans aufkommen. Denn nach ausgeglichenem Beginn (7:7) zeigten die Hauptstädter ihre Stärke. Vor allem die starke Defensive bereitete den Trierern mächtige Probleme. Das Rezept war eher aus der Not geboren: Jede Menge Dreier-Versuche. Anspiele ans Brett klappten allenfalls mal über Maksym Shtein. Bei Alba klappte dagegen offensiv fast alles, ob von innen oder von außen (sechs Dreier bei sieben Versuchen in der ersten Halbzeit). So gab es einige Minuten, in denen die Trierer einem Leid tun konnten. In Zahlen ausgedrückt: 42:23 stand es kurz vor Ende der ersten Halbzeit Das war auch der Moment, in dem sich die TBB aufraffte und mit einem 10:0-Lauf die Partie zur Halbzeit halbwegs offen hielt (48:34). Rechte Spannung wollte aber auch in der zweiten Halbzeit nicht aufkommen. Den BBL-Debütanten Evans und Houston sah man das Potenzial an - aber ebenso auch die fehlende Spielpraxis (Evans) und Bindung zum Team (Houston). Bestens eingestellt waren die Berliner auch auf den in dieser Saison bisher so starken Derek Raivio. Kapitän James Gillingham und Shtein waren gut aufgelegt, auch Tyrone Riley traf besser als zuletzt. Auch das letzte Viertel war von Trierer Seite okay - aber das reichte längst nicht aus bei den starken Berlinern.

TBB Trier: Copeland (18), Gillingham (14), Riley (10), Shtein (13), Shuler (9), Evans (6), Houston (4), Raivio (2), Karamatskos (2)
Alba: McElroy (14), Chubb (13), Jacobsen (12), Wright (12), Hamann (11), Nadjfeji (8), Sesam (8), Zwirner (6), Femerling (5)
Viertelstände: 27:19, 48:34 (Halbzeit), 71:52, 89:78
Zuschauer: 8000

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