Einzelhandel hofft auf den großen Ansturm

Das Topthema im TV: 16 Tage vor dem Fest rechnet der Handel mit einem kräftigen Schub für das Weihnachtsgeschäft. Nachdem die Umsätze am ersten langen Samstag eher durchschnittlich blieben, könnte am Samstag der große Ansturm auf die Geschäfte einsetzen.

(DiL) Von einem „verhaltenen Start“ spricht der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes in der Region Trier, Alfred Thielen. So sei etwa die Trierer Innenstadt letzten Samstag zwar gut besucht gewesen, aber viele Kunden hätten nach Devise „erst schauen, später kaufen“ agiert.

Die kostenlosen Park&Ride-Busse in Trier zählten 3000 Fahrgäste, rund 1000 weniger als am ersten Dezember-Samstag 2006. Das schlechte Wetter könne eine Rolle gespielt haben, mutmaßt Carsten Grasmück, Pressesprecher der Trierer Stadtwerke. Er rechnet für Samstag mit einem deutlich größeren Andrang und empfiehlt den bislang weniger ausgelasteten P&R-Platz in Trier-Nord.

Unterm Strich sind die meisten Händler mit dem Weihnachtsgeschäft bislang trotzdem zufrieden. Es sei „teilweise schon im November angelaufen“, berichtet Jürgen Jacobs von der Galeria Kaufhof. Sein Haus hat – wie einige der größeren Geschäfte – Donnerstags und Freitags bis 21 Uhr geöffnet, eine Zeit, die laut Jacobs „sehr gut angenommen wird“ und für bessere Auslastung sorgt als ein einzelner langer Donnerstag bis 22 Uhr. Allerdings ist die Trierer City nach 20 Uhr weitgehend dunkel. Kein Wunder, dass eine Ausweitung auf den Sonntag, wie andernorts heftig diskutiert, für die meisten Trierer Einzelhändler kein Thema ist.

Außerhalb der Stadt Trier sind verlängerte Weihnachts-Öffnungszeiten ohnehin die Ausnahme. „Im Möbel-Geschäft lohnt sich das nicht“, sagt etwa Uwe Lindner vom Branchenriesen Möbel-Martin in Konz. Geht es nach der Gewerkschaft Verdi, dann könnte es in der Vorweihnachtszeit gar zu einer unfreiwilligen Verkürzung der Öffnungszeiten kommen. „Auch in Trier“, sagt Bezirkssekretär Jürgen Rinke-Oster, werde es „sicher Streik-Aktionen im Rahmen der aktuellen Tarifauseinandersetzung geben“. Die Mitarbeiter würden „direkt vor Ort protestieren“.

Eine Ankündigung, die Alfred Thielen vom Einzelhandelsverband wenig schreckt: „Selbst wenn es einen Streik gibt, werden das die Kunden kaum bemerken.“ Verdi denkt allerdings darüber nach, einen besonders sensiblen Tag ins Visier zu nehmen: Heiligabend. Das wäre der Supergau für notorische Geschenke-Späteinkäufer.

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