Elke Leonhard will zurück in den Bundestag

Bitburg/Manderscheid · Nach 15 Jahren im Bundestag bis zu ihrem Ausscheiden 2005 strebt die Manderscheiderin Elke Leonhard die Rückkehr auf die große Polit-Bühne an. Doch mit den jungen Mitbewerbern Nico Steinbach und Jens Jenssen steht im Wahlkreis Bitburg schon die nächste Generation in den Startlöchern.

 Ex-Abgeordnete Elke Leonhard. Foto: privat

Ex-Abgeordnete Elke Leonhard. Foto: privat

Welche Dynamik eine Recherche auslösen kann, zeigt sich im Fall der SPD-Bewerber um die Kandidatur für den Bundestag. Bisher hatte nur Nico Steinbach öffentlich seinen Hut in den Ring geworfen. Anfang Mai stellte sich der 24-jährige Bankfachwirt aus Oberweiler den Genossen beim Kreisparteitag Bitburg-Prüm vor.

Anruf bei Elke Leonhard in Manderscheid. „Ich komme gerade von der Premiere der Bayreuther Festspiele“, erzählt die 59-Jährige gut gelaunt. Ob wir sie auch bald im Rampenlicht wiedersehen? Kein Kommentar von Leonhard zu diesem Zeitpunkt.„Ich halte das für einen Scherz“, sagt Monika Fink, SPD-Kreisvorsitzende Bitburg-Prüm. „Wir haben uns längst anders orientiert, da wir keine Anzeichen gesehen haben, dass bei Elke Leonhard noch Interesse da ist.“

Andere wissen mehr. „Der Ortsverein Hinterbüsch hat Elke Leonhard nominiert“, teilt Astrid Schmitt, SPD-Kreisvorsitzende Vulkaneifel, auf Anfrage mit. Und, nach interner Rücksprache, dass es einen Bewerber aus Daun gebe. Der dortige Ortsverband schlägt Mitte August voraussichtlich Jens Jenssen vor. Der 28-Jährige hat keine Angst vor Konkurrenz oder großen Namen: „Das Reizvolle an einer Wahl ist immer, dass man eine hat. Meine Kandidatur ist ein Angebot, im Wahlkreis einen Neuanfang zu machen.“

Zum Wahlkreis Bitburg gehört neben den beiden Eifelkreisen ein Teil von Bernkastel-Wittlich. Der dortige SPD-Kreisvorsitzende Dieter Burgard weiß, dass mehrere Ortsvereine Leonhard vorgeschlagen haben: „Sie wird auf jeden Fall antreten.“ Alle drei Kreisvorsitzenden erwarten ein Verfahren, bei dem sich alle Bewerber den Mitgliedern vorstellen. Die Nominierung folgt durch die Wahlkreiskonferenz.

Hintergrund: Jens Jenssen ist in Daun geboren und aufgewachsen. Nach Abitur und Zivildienst studierte er in Berlin Politikwissenschaften und schloss im Juni 2008 mit Diplom ab. Nebenbei arbeitete er in den Berliner Büros zweier Bundestagsabgeordneter sowie für den Bundesparteivorstand der SPD. Der Sohn des Dauner Stadtbürgermeisters setzte sich ehrenamtlich in Jugendverbänden für die europäische Idee ein.

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