Esch: Psychologin fordert mehr Zivilcourage

(vog) Nach der Verhaftung eines 61-jährigen Mannes aus Esch wegen Verdachts auf Kindesmißbrauchs in 13 Fällen herrscht im Ort noch immer Fassungslosigkeit. „Er war immer freundlich und hilfsbereit. Das ist für uns einfach unfassbar. Wir haben nichts bemerkt und uns nur gefragt, warum er sich das bei seinem Herzleiden noch antut", sagt eine Nachbarin des in Untersuchungshaft sitzenden Manns. Im TV-Gespräch fordert die Diplom-Psychologin Hildegard März derweil mehr Zivilcourage unter der Bevölkerung. „Die Leute müssen aufhören, immer nur an ihr eigenes Fell zu denken und die Angst ablegen, anderen aus dem Dorf auf die Füße zu treten." Die Mitverantwortung und Nachbarschaftshilfe sollte sich nicht nur in Straßenfesten erschöpfen. März zeigt nur bedingt Verständnis für die Blockade der betroffenen Eltern, die nicht in der Öffentlichkeit reden wollen. „Dahinter steckt bestimmt viel schlechtes Gewissen, aber jedem stehen Fehler zu. Keiner kann Kinder großziehen, ohne Fehler zu machen, aber man kann andere warnen."

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